Mainzer Weihbischof für Paderborn – Bamberger Administrator bleibt im Erzbistum

Bentz und Gössl: Papst Franziskus ernennt zwei neue Erzbischöfe

Veröffentlicht am 09.12.2023 um 12:00 Uhr – Lesedauer: 
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Bamberg/Paderborn ‐ Nach mehr als einem Jahr Wartezeit sind die Bischofsstühle zweier Erzbistümer in Deutschland wieder besetzt: Udo Bentz wechselt von Mainz nach Paderborn und Herwig Gössl rückt in Bamberg an die Spitze auf. Die Erzdiözesen und der Vatikan teilten die Personalien zeitgleich mit.

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Papst Franziskus hat zwei neue Erzbischöfe in Deutschland ernannt: Der Mainzer Weihbischof Udo Bentz ist neuer Erzbischof in Paderborn und der Bamberger Diözesanadministrator Weihbischof Herwig Gössl leitet künftig das fränkische Erzbistum. Das gaben die Erzdiözesen Bamberg und Paderborn sowie der Vatikan zeitgleich am Samstag bekannt.

Bentz folgt Erzbischof Hans-Josef Becker nach, der Anfang Oktober vergangenen Jahres nach knapp 20 Jahren im Amt aus gesundheitlichen Gründen und ein Dreivierteljahr vor der vom Kirchenrecht vorgesehenen Altersgrenze von 75 Jahren zurückgetreten war. Seither wurde das Erzbistum mit seinen rund 1,4 Millionen Katholiken übergangsweise von Domkapitular Michael Bredeck als Diözesanadministrator geleitet.

Bild: ©Fotolia.com/blende11.photo

Der Dom zu Paderborn wird die neue Bischofskirche von Erzbischof Udo Bentz.

Der 56-jährige Bentz ist derzeit Weihbischof und Generalvikar im Bistum Mainz. Nach einer Banklehre studierte er Theologie in Mainz und Innsbruck. Bentz wurde 1995 durch den damaligen Mainzer Bischof Karl Lehmann zum Priester geweiht. Nach einer theologiegeschichtlichen Dissertation in Freiburg und Stationen in der Pfarrseelsorge war er von 2007 bis 2017 als Regens des Mainzer Priesterseminars tätig. 2015 ernannte Papst Franziskus Bentz zum Weihbischof, seit 2017 ist er Generalvikar des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf.

Im Zuge des Wahlprozesses für den neuen Erzbischof hatte es in Paderborn Bestrebungen gegeben, Laien direkt an der Wahl des neuen Oberhirten zu beteiligen. Dazu wurden im Herbst vergangenen Jahres 14 Frauen und Männer aus verschiedenen Regionen und Gruppen des Erzbistums berufen, um gemeinsam mit dem 14-köpfigen Domkapitel eine Vorschlagsliste mit geeigneten Kandidaten zu erstellen und später aus einer Dreierliste den neuen Erzbischof zu wählen. Im April legte der Vatikan jedoch sein Veto gegen das Vorhaben ein. Begründet wurde das Verbot der Laienbeteiligung vor allem mit rechtlichen Hindernissen.

Gössl folgt auf Erzbischof Ludwig Schick, der Anfang November vergangenen Jahres knapp zwei Jahre vor der vom Kirchenrecht vorgesehenen Altersgrenze von 75 Jahren zurückgetreten war. Schick hatte seinen Rücktritt damit begründet, die bevorstehenden "wichtigen Entscheidungen und Weichenstellungen im Erzbistum" einem jüngeren Nachfolger überlassen zu wollen. Er war zuvor 20 Jahre Erzbischof von Bamberg. Seit Schicks Rücktritt leitete Gössl das Erzbistum übergangsweise als Diözesanadministrator.

Bild: ©pusteflower9024/Fotolia.com

Blick über die Altstadt von Bamberg mit dem Dom St. Peter und St. Georg.

Gössl wurde 1967 in München geboren und wuchs in Nürnberg auf. Nach dem Theologiestudium in Bamberg und Innsbruck wurde er 1993 zum Priester geweiht. Nach 15 Jahren in der Pastoral wirkte Gössl ab 2008 als Subregens im Priesterseminar der Bistümer Bamberg und Würzburg in Würzburg. Papst Franziskus ernannte ihn 2014 zum Weihbischof.

Bamberg ist eines von sieben Erzbistümern in Deutschland. Die Erzdiözese liegt im Norden Bayerns und umfasst fast den gesamten Regierungsbezirk Oberfranken, weite Teile von Mittelfranken und kleinere Gebiete von Unterfranken und der Oberpfalz. Auf dem Gebiet der Erzdiözese leben laut der jüngsten Statistik der Deutschen Bischofskonferenz rund 600.000 Katholiken. Geprägt wird die Erzdiözese einerseits durch überwiegend ländliche Gebiete wie die Fränkische Schweiz und andererseits durch den Ballungsraum Nürnberg-Fürth-Erlangen. Bistumspatrone sind das heilige Kaiserpaar Heinrich und Kunigunde, die beide im Bamberger Dom begraben sind. (rom/stz)