Es gehe nicht darum, aus Tieren plötzlich Menschen zu machen

Pfarrer Schießler für Trauerfeiern nach Tod von Haustieren

Veröffentlicht am 14.12.2023 um 17:13 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Bei dem Schmerz nach dem Tod eines Haustiers wolle er "als Seelsorger nicht mit Abwesenheit glänzen": Der Münchner Pfarrer Rainer Maria Schießler spricht sich für Tier-Trauerfeiern aus – und schlägt vor, wo man sie abhalten könnte.

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Der Münchner Pfarrer Rainer Maria Schießler hat sich in die Debatte um kirchliche Trauerfeiern nach dem Tod von Haustieren eingeschaltet. In einem Podcast des Münchner Sankt Michaelsbundes schlägt er vor, profanierte Kirchen dafür zu verwenden. "Es gibt unangemessenere Nachfolgeideen für Kirchen, die wir nicht mehr nutzen können."

Schießler: "Wer einmal diesen Gang zum Einschläfern seines Haustieres gemacht hat, kennt diese unglaubliche Leere, dieses Gefühl des Verlorenseins". Dieser Schmerz tue "sehr weh, und da will ich als Seelsorger nicht mit Abwesenheit glänzen". Nur um dieses Anliegen gehe es ihm, nicht darum, aus Tieren plötzlich Menschen zu machen.

Diskussion wegen Tierbestattungs-Kirche

Vor zwei Wochen hatte sich der Freiburger Erzbischof Stephan Burger gegen kirchliche Trauerfeiern nach dem Tod von Haustieren ausgesprochen. Es sei aber wichtig, Trauernden zur Seite zu stehen, fügte er hinzu.

Die Debatte war durch die Ankündigung von Tierbestattern ausgelöst worden, die im baden-württembergischen Albstadt künftig religiöse Haustier-Trauerfeiern anbieten wollen. Sie haben dazu die frühere Kirche einer methodistisch-evangelischen Gemeinde übernommen. (KNA)