Bonner Fakultät pocht auf Konkordat für Kölner Priesterausbildung
Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Bonn betont nach dem angekündigten Aus für das Theologenkonvikt "Collegium Albertinum", dass sie der Studienort für Priesteramtskandidaten des Erzbistums ist und bleibt. In einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme verweist die Fakultät auf das Konkordat, in dem die Universität Bonn als wissenschaftlicher Ausbildungsstandort für Priesteramtskandidaten im Erzbistum Köln festgelegt ist. "Auf die geltende Rechtslage hat auch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen zuletzt im September 2022 noch einmal klar verwiesen. Die Universität Bonn, Senat und Hochschulrat haben dies zuvor im Juli 2022 in einer gemeinsamen Resolution unmissverständlich bekräftigt. Diese erfuhr auch außeruniversitär in Kirche und Gesellschaft breite Zustimmung und Unterstützung", so die Stellungnahme.
Am Mittwoch hatte die Erzdiözese mitgeteilt, dass die Priesterausbildung schwerpunktmäßig in Köln stattfinden werde. Das Collegium Albertinum werde als Wohn- und Ausbildungsstätte der Priesterkandidaten aufgegeben. Künftig sollen die Seminaristen auch während ihres Studiums im Priesterseminar in Köln wohnen, wo zuvor nur die Kandidaten in der Ausbildungsphase nach dem Studium lebten. In Bonn solle es die Möglichkeit von Wohngemeinschaften für Seminaristen geben. Die Ermöglichung derartiger flexibler Wohnkonzepte für Priesterausbildung in der Nähe zur Bonner Universität könne ein innovativer Schritt sein, heißt es in der Erklärung der Fakultät: "Gleichzeitig geht hiermit die 100-jährige Tradition der Priesterausbildung im Collegium Albertinum zu Ende, aus der herausragende Theologen hervorgegangen sind, die bis heute an der Spitze der Kurie in Deutschland und weltweit stehen."
Die Entscheidung des Erzbistums, die Priesterausbildung in räumlicher Nähe zur bistumseigenen Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) zu konzentrieren, stieß auf Kritik. Der Diözesanrat des Erzbistums rief am Donnerstag die Landesregierung auf, die Einhaltung des Konkordats zu überprüfen. Der Priesterrat des Erzbistums hatte sich im Sommer vorigen Jahres mehrheitlich gegen die Aufgabe des Albertinums ausgesprochen. (fxn)