Papst Franziskus trifft Kritiker Kardinal Burke
Papst Franziskus hat seinen US-amerikanischen Kritiker Kardinal Raymond Leo Burke (75) empfangen. Das teilte das vatikanische Presseamt am Freitag mit. Über die Gesprächsinhalte gab der Vatikan nichts bekannt.
Vor Kurzem hatte Franziskus die vatikanische Dienstwohnung und das Kardinalsgehalt von Burke streichen lassen. Das erfuhr die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) Ende November aus zuverlässiger Quelle im Vatikanumfeld. Es handle sich um eine disziplinarische Maßnahme, weil Burke durch Worte und Taten die Einheit der Kirche beschädigt und sein Gehorsamsversprechen als Kardinal gegenüber dem Papst gebrochen habe, hieß es. Burke soll sich schon seit einiger Zeit überwiegend in seiner Heimat in Wisconsin aufhalten und seine vatikanische Dienstwohnung nur selten nutzen.
Franziskus hatte den Kirchenrechtler 2014 von seinem Amt als Vorsitzender des höchsten Kirchengerichts im Vatikan abberufen. Zuvor hatte Burke den Papst wegen einer angekündigten Öffnung in moraltheologischen Fragen kritisiert. Dabei ging es um den Kommunionempfang für wiederverheiratete Geschiedene. Danach folgten weitere öffentliche Auseinandersetzungen, etwa um den Ritus der "Alten Messe" und um die Beteiligung von stimmberechtigten Laien an der Weltsynode in diesem Jahr. (KNA)