Wübbe: Noch kein Signal aus Vatikan zu Osnabrücker Bischofswahl
Das Domkapitel im Bistum Osnabrück hat laut Diözesanadministrator und Weihbischof Johannes Wübbe noch keine Dreierliste für die Bischofswahl bekommen. "Wir alle warten. Wir haben bislang keine Signale vom Nuntius oder aus dem Vatikan, wann das Domkapitel die Liste mit den drei Namen für die Bischofswahl bekommt", sagte Wübbe in einem Interview dem Internetportal "aussicht.online" (Montag). "Wenn es so lange dauert wie in Bamberg oder Paderborn, bekommen wir nach Ostern die Liste", so Wübbe.
Auch ohne Diözesanbischof gehe das gemeindliche Leben aber weiter. So werde beispielsweise wieder ein Kurs für die Beauftragung von nichtordinierten Menschen zu Taufspendern. "Wir werden aber keinen großen Entwurf der Pastoral für die nächsten zehn bis 15 Jahre für das Bistum Osnabrück auflegen."
"Das Geld fehlt jetzt schon"
Sparmaßnahmen im Bistum müssten aber auch schon während der Zeit der Sedisvakanz getroffen werden. "Wir müssen sparen und können nicht mit den Beschlüssen warten, bis ein neuer Bischof kommt. Das Geld fehlt jetzt schon", betonte Wübbe. Bei einer Klausurtagung würden in verschiedene Sparszenarien besprochen und anschließend in der Breite des Bistums diskutiert. "Die Entscheidungen über Einschnitte werden nicht zuletzt die Pastoral des Bistums im nächsten Jahrzehnt maßgeblich prägen", so der Diözesanadministrator. Während der Sedisvakanz habe er gemeinsam mit dem Domkapitel die wirtschaftliche Verantwortung für das Bistum. Dort würde die Entscheidung über Sparmaßnahmen fallen. "Wir sind in Osnabrück aber immer so synodal unterwegs, dass wir auf das hören, was uns die anderen Beteiligten sagen", erklärte Wübbe. "Ich hoffe, dass wir einen Weg finden, der eine breite Unterstützung hat."
Am 25. März hatte Papst Franziskus den Amtsverzicht des langjährigen Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode angenommen. Bode, der seit 1995 Bischof von Osnabrück und seit 2017 auch stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) war, begründete seinen Rücktritt vor allem mit eigenen Fehlern bei der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch aber auch mit seiner Gesundheit. Seit dem Rücktritt wird die Diözese von Weihbischof Wübbe als Diözesanadministrator geleitet. Im Dezember hatte der Kirchensteuerrat dem Haushaltplan für das Jahr 2024 nicht zugestimmt. Das Gremium forderte von der Bistumsleitung Entscheidungen darüber, wie in Zukunft mit den geringer werdenden Einnahmen aus Kirchensteuern umzugehen sei. (cbr)