KLJB-Vorsitzende: Lassen uns nicht vor den rechten Karren spannen
Die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) wehrt sich gegen eine mögliche Unterwanderung der aktuellen Bauernproteste durch rechtsextreme Gruppierungen. "Wir kämpfen ganz klar für eine bunte und zukunftsfähige Landwirtschaft in Deutschland", sagte die Bundesvorsitzende Sarah Schulte-Döinghaus im Interview mit dem "Domradio" (Montag). Die landwirtschaftlichen Jugendverbände ließen sich nicht "vor den Karren von rechten Menschen und antidemokratischer Hetze spannen", sondern stünden für Demokratie und Vielfalt. Landwirte und Menschen aus dem ländlichen Raum "pauschal als rechts abzustempeln", sei falsch. Daher sei es wichtig, sich gegen eine versuchte Vereinnahmung zu wehren.
Die KLJB-Bundesvorsitzendende erklärte, dass sie die Proteste trotz der Rücknahme einiger geplanter Kürzungen durch die Bundesregierung weiterhin unterstütze. "Es ist wichtig, dass wir hervorheben, was die letzten Jahre für die Landwirtschaft und für die Landwirtinnen und Landwirte bedeutet haben." Dabei gehe es nicht nur um die Themen KFZ-Steuer und die Agrar-Diesel-Subvention, sondern um die seit Jahren steigenden Belastungen für Landwirte. "Deshalb ist es wichtig, dass wir jetzt nochmal laut werden und klar machen, dass wir gesamtgesellschaftlich auch etwas dafür tun müssen, dass Landwirtschaft zukünftig in Deutschland noch möglich ist."
Kritik an AfD-Plänen
Die agrarpolitischen Pläne der AfD, die sich mit den Bauernprotesten solidarisierte, kritisierte Schulte-Döinghaus. Diese Unterstütze die Landwirtschaft nicht. "Die sagen jetzt vielleicht, dass sie deutsche Landwirtschaft wollen. Aber in ihrem Parteiprogramm steht etwas ganz anderes." So spricht sich die AfD etwa dafür aus, landwirtschaftliche Subventionen komplett zu streichen.
Am Montag hat eine bundesweite Aktionswoche des Deutschen Bauernverbandes begonnen, in der Bauern gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung demonstrieren. In zahlreichen Städten und an Autobahnen gab es aufgrund von Traktorkolonnen Blockaden und erhebliche Verkehrsbehinderungen. In einigen Städten versuchten rechte Gruppierungen, die Demonstrationen zu kapern. Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, hatte im Vorfeld betont, dass solche Gruppen bei den Protesten nicht erwünscht seien. (mal)