Bistum distanziert sich von Viganòs traditionalistischem Kolleg
Die Diözese Viterbo hat sich von dem geplanten traditionalistischen Priesterseminar und -kolleg des ehemaligen US-Nuntius und Papstgegners Carlo Maria Viganò in der Einsiedelei von Palanzana distanziert. Die Kurie der Diözese empfahl den Gläubigen in einer Pressemitteilung von vergangener Woche, "wachsam zu sein, damit sich niemand in die Entscheidungen derer verwickeln lässt, die die Einheit der kirchlichen Gemeinschaft untergraben wollen". Gleichzeitig wird die "volle Treue" zu Papst Franziskus und seinem Lehramt betont.
Die Geschehnisse um das Viganò-Projekt seien so weit wie möglich im Blick, es handle sich aber um ein privates Anwesen und einen Verein, der nicht mit der Diözese verbunden sei. Auch die Priester und Ordensleute, die sich in der Einsiedelei aufhalten, sind nicht in der Diözese Viterbo inkardiniert. Weiter heißt es, dass alle Angelegenheiten, die sich auf vergangene und gegenwärtige Ereignisse im Zusammenhang mit diesem Ort und diesen Personen beziehen, "von den kirchlichen Autoritäten und den zuständigen Dikasterien überprüft werden". Die Gläubigen seien aufgerufen, in der kirchlichen Gemeinschaft zu bleiben, die im Nachfolger Petri "das ewige und sichtbare Prinzip und Fundament der Einheit" finde.
Der frühere US-Nuntius hatte bereits Ende vergangenen Jahres die Gründung eines traditionalistischen Priesterseminars im mittelitalienischen Viterbo angekündigt. Neben Seminaristen soll das Kolleg unter anderem ein Zufluchtsort für Priester und Ordensleute werden, die aus ihren Gemeinschaften oder Pfarreien entlassen wurden, weil sie nicht dem "lehrmäßigen, moralischen und spirituellen Ansatz der bergoglianischen Kirche" entsprachen. (mtr)