Woelki: Habe Benedikt-Rücktritt erst für Karnevalsscherz gehalten
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki wollte den Rücktritt des damaligen Papstes Benedikt XVI. nach eigenen Worten zunächst nicht wahrhaben. "Ich muss gestehen, ich habe das damals für einen Karnevalsscherz gehalten", sagte Woelki in seinem wöchentlichen Video-Impuls. "Ich war geradezu geschockt und konnte es nicht glauben. Erst langsam, ganz langsam musste ich lernen, mit dieser Ankündigung umzugehen."
An Karneval würden alle für ein paar Tage "die Welt da draußen" vergessen, so der in Köln geborene Erzbischof. Es müsse schon "etwas Großes passieren", um dies zu durchbrechen. Mit seiner Rücktrittsankündigung habe Benedikt das geschafft – "wahrscheinlich, ohne zu ahnen, was er uns Rheinländern damit angetan hat."
"Kleines Gebet für diesen großen Papst zum Himmel schicken"
Am 11. Februar 2013, einem Rosenmontag, hatte Benedikt XVI. in einem historischen Schritt im Vatikan seinen Rücktritt angekündigt. Am 28. Februar trat er zurück. Seitdem lebte der emeritierte Papst weitgehend zurückgezogen im Vatikan. An Silvester 2022 starb er im Alter von 95 Jahren. Woelki wurde von Benedikt XVI. 2011 zum Erzbischof von Berlin ernannt und ein Jahr später zum Kardinal kreiert.
Auch heute nehme er immer wieder ein Buch von Benedikt XVI. in die Hand, sagte Woelki. "Immer noch bin ich fasziniert von den vielen guten, schönen und tiefen Gedanken, die ich da finde und die mir helfen, meinen Glauben zu leben." In seinem Impuls lud er dazu ein, in der Fastenzeit ebenfalls ein Buch von Benedikt XVI. in die Hand zu nehmen und sich von einem Gedanken ansprechen zu lassen. "Und vielleicht können wir dann sogar aus Dankbarkeit gemeinsam ein kleines Gebet für diesen großen Papst zum Himmel schicken." (cbr)
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