Haltungen seien mit Grundsätzen christlichen Glaubens nicht vereinbar

EKD begrüßt AfD-Erklärung der deutschen Bischöfe

Veröffentlicht am 26.02.2024 um 12:54 Uhr – Lesedauer: 

Hannover ‐ In ihrer Haltung gegenüber der AfD sind sich die beiden großen Kirchen einig: Die EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs begrüßt das AfD-Papier der deutschen Bischöfe – und spricht von ökumenischer Einmütigkeit.

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Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) begrüßt die Positionierung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) gegen die AfD. "Völkisch-nationale Gesinnungen und menschenverachtende Haltungen und Äußerungen sind mit den Grundsätzen des christlichen Glaubens in keiner Weise vereinbar, das können wir nun ökumenisch umso deutlicher sagen", erklärte die kommissarische EKD-Ratsvositzende Kirsten Fehrs am Montag in Hannover. Die Erklärung der Bischöfe und der Beschluss der EKD-Synode vom Dezember 2023 lägen klar auf einer Linie. Über diese Einmütigkeit sei sie froh.

Die katholischen Bischöfe hatten am Donnerstag zum Abschluss ihrer Frühjahrsvollversammlung in Augsburg einstimmig eine Erklärung mit dem Titel "Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar" verabschiedet. Darin grenzen sich die Bischöfe deutlich von der AfD ab und bezeichnen diese als für Christen nicht wählbar. Der stellvertretende AfD-Bundessprecher Stephan Brandner hatte daraufhin den Bischöfen ein "durchschaubares Wahlkampf- und Ablenkungsmanöver" samt Polithetze und Dreistigkeit vorgeworfen.

Laut Fehrs warnen die Kirchen vor der Wahl rechtsextremer Parteien einschließlich der AfD, "weil sie Minderheiten ausgrenzen und die Demokratie gefährden". Zugleich müssten die Kirchen aber auch mit den Menschen sprechen, die mit den genannten Parteien sympathisieren. "Wir müssen uns deutlich mehr dafür interessieren, was die Gründe dafür sind. Welche sinnstiftenden Alternativen bieten wir ihnen an, was tun wir gegen Perspektivlosigkeit und Angst vor Veränderung?", so die Ratsvorsitzende. Zudem müsse die Kirche sich stärker gegen Diskriminierung und für Gewaltprävention engagieren sowie gegen diskriminierende Ressentiments in den eigenen Reihen vorgehen. (KNA)