Vatikan hält an Papstaudienz für Bundeskanzler Scholz fest
"Papst Franziskus wird kommenden Samstag um 11 Uhr den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Audienz empfangen. Das gab der Vatikan an diesem Mittwoch bekannt." Diese Nachricht verbreitete das der vatikanischen Medienbehörde unterstehende Portal Vatican News am Mittwochnachmittag in seinem deutschsprachigen Angebot.
Weiter heißt es dort: "Demnach ist eine halbe Stunde für die Begegnung angesetzt. Es handelt sich um die erste Privataudienz Scholz' beim Papst." Und schließlich: "Damit ist klar, dass der Papst trotz angeschlagenen Gesundheitszustandes an seinem Terminkalender festhalten will."
Die beim Vatikan akkreditierten Journalisten erhielten am Mittwoch Hinweise, wann und wo sie sich im Vatikan einfinden sollen, um die Ankunft des deutschen Bundeskanzlers live mitzuerleben. Bei der Begegnung des Gastes mit dem Papst können sie allerdings – wie bereits seit der Corona-Pandemie üblich – nicht dabei sein.
Beruhigung durch Videobotschaft
Zur Beruhigung der um die Papstgesundheit besorgten Vatikanbeobachter könnte eine kurze Videobotschaft beitragen, die der Papst offenbar am Mittwoch in seiner Wohnung im Vatikan aufgezeichnet hat.
Darin grüßt er laut Vatican News eine Vereinigung von Richtern in seinem Heimatland Argentinien und betont die unverzichtbare Rolle des Staates gerade in Krisenzeiten. Möglicherweise handelte es sich um einen Seitenhieb gegen seinen radikal-liberalen Landsmann, Staatspräsident Javier Milei, der den Staat bestenfalls für ein notwendiges Übel hält.
Rätselraten herrscht über andere Termine des Papstes. Eine für Dienstag geplante Begegnung mit römischen Pfarrern, die nicht vom Vatikan angekündigt war, wurde dem Vernehmen nach kurzfristig abgesagt. Unklar ist, ob der Papst am 8. März die Pfarrei Pio Quinto unweit des Vatikans besuchen wird. Das Ereignis hatte die Pfarrei angekündigt, der Vatikan bestätigte es aber noch nicht. Ähnlich verhält es sich mit einem Auftritt des Papstes in der Audienzhalle bei einem Kongress über die anthropologischen Grundlagen des Priestertums am 1. März. Dort war ein Grußwort des 87-Jährigen vorgesehen, doch wurde auch dies zunächst nicht vom Vatikan bestätigt. (KNA)