"Church Militant" verliert Verleumdungsklage – und stellt Betrieb ein
Das US-Internetportal "Church Militant" hat einen Verleumdungsprozess gegen den Kirchenrechtler und Geitlichen Georges de Laire aus Manchester verloren. Wie das katholische Online-Magazin "National Catholic Reporter" am Samstag berichtete, muss "Church Militant" laut Pressemitteilung der Anwaltskanzlei "Todd & Weld" 500.000 US-Dollar zahlen und sich öffentlich bei de Laire entschuldigen. Aus der Pressemitteilung, die dem "National Catholic Reporter" vorliegt, geht hervor, dass das umstrittene Internetportal Ende April seinen Betrieb einstellen wird.
Hintergrund der Klage ist ein anonym verfasster Artikel über de Laire, der Anfang Januar 2019 auf "Church Militant" veröffentlicht wurde. Darin wurde der Geistliche beschuldigt, "das Dogma in eine Häresie zu verwandeln". Nachdem de Laire das Internetportal verklagt hatte, stellte sich heraus, dass der Autor des Artikels Marc Balestrieri war, ein Kirchenrechtler, der einen Mandanten gegen die Diözese Manchester und de Laire verteidigte.
Geistlicher sollte diskreditiert werden
Laut Anwaltskanzlei habe Balestrieri seinen Artikel dazu benutzt, um "den Geistlichen und die Diözese Manchester zu diskreditieren und Geld zu sammeln". Zu diesem Zweck habe Balestrieri mit anonymen Quellen gesprochen, die sich angeblich negativ über de Laire geäußert hätten. Die Quellen konnten jedoch nicht identifiziert werden. Nach Angaben der Anwaltskanzlei ist Balestrieri weder zu seiner Verteidigung noch zu seiner Aussage erschienen. Die hinter "Church Militant" stehende Organisation "St. Michaels Media" entschuldigte sich daraufhin öffentlich bei de Laire: "Wir bedauern, dass der Artikel nicht ordnungsgemäß überprüft wurde. St. Michaels Media entschuldigt sich daher aufrichtig für den Schaden, den sie Pater de Laire zugefügt haben", heißt es.
Bereits Ende November war Michael Voris, der Gründer des Portals wegen eines Verstoßes gegen die Moralklausel seiner eigenen Organisation zurückgetreten. Das Internetportal ist bekannt für seine Botschaften, die auf einer Mischung aus rechter Politik und radikal-konservativem Katholizismus basieren. Viele US-Bischöfe und der Papst werden dort mit Argwohn betrachtet. (mtr)