Erzdiözese München soll Synodales Gremium bekommen
Die Erzdiözese München und Freising plant ein Synodales Gremium einzurichten. Dort sollen künftig wichtige Themen für das ganze Erzbistum, bei denen es unterschiedliche Sichtweisen gibt, diskutiert werden. Auf der jüngsten Frühjahrsvollversammlung des Diözesanrats bekräftigten die rund 170 Delegierten den aktuellen Stand der Planungen, wie die Pressestelle am Wochenende mitteilte. Ziel sei, durch die gemeinsame Auseinandersetzung zu einer möglichst einmütigen Entscheidung zu finden. Voraussichtlich zum Pfingstfest, wenn die Kirche die Aussendung des Heiligen Geistes feiert, soll das neue Gremium seine Arbeit aufnehmen.
Der Diözesanratsvorsitzende Armin Schalk zeigte sich zuversichtlich: "Wir wollen es probieren, im Sinne des Synodalen Weges, wollen jetzt im bestehenden kirchenrechtlichen Rahmen vorangehen." Zugleich hob er hervor, dass in dem Gremium ein ausgewogenes Verhältnis zwischen haupt- und ehrenamtlichen Vertretern vorgesehen sei. Angehören sollen ihm fünf Vertreter des Diözesanrats, drei des Priesterrats sowie zwei Ehrenamtliche aus dem Diözesansteuerausschuss. Hinzu kommen Generalvikar Christoph Klingan, die Amtschefin des Erzbischöflichen Ordinariats, Stephanie Herrmann, sowie die beiden Weihbischöfe Wolfgang Bischof und Rupert Stolberg.
Weitere Beratungen vor Einsetzung
Den Vorsitz wird den Angaben zufolge Kardinal Reinhard Marx innehaben. Die inhaltliche Ausrichtung, die Zusammensetzung und Arbeitsweise des Gremiums würden nun zunächst innerhalb der Erzdiözese weiter beraten, bevor der Erzbischof dieses offiziell einsetzen werde, hieß es.
"Unser Weg hier im Erzbistum ist, Schritt für Schritt zu einer synodalen Kirche zu werden, die auf dem Weg ist, und da gehen wir jetzt voran", erklärte Marx. Es brauche eine Kirche, die stärker partizipativ und transparent ausgerichtet sei. Der Kardinal plädierte dafür, realistisch, aber konsequent weiterzuarbeiten, "dabei aber nicht denken, dass alles so schnell passieren kann, wie wir es wollen". Seine Empfehlung: "Ein bisschen Gelassenheit und verbale Abrüstung täte uns ganz gut, und dafür werde ich eintreten, und das gilt natürlich auch für Rom."
Bei der Versammlung wurde außerdem der langjährige Diözesanratsvorsitzende Hans Tremmel zum "Ehrenvorsitzenden" ernannt. Der Sozialethiker stand dem Laiengremium von 2010 bis 2022 vor. Der Bischöfliche Beauftragte für den Diözesanrat, Klaus Peter Franzl, nannte Tremmel einen "Freund klarer, deutlicher Worte". Besonders engagiert sei er dabei gewesen, die Erneuerung der Kirche voranzutreiben. (KNA)