Nach nur einem Jahr: Rektor des Campo Santo Teutonico tritt zurück
Der Rektor des deutschen Priesterkollegs Campo Santo Teutonico im Vatikan, Konrad Bestle, beendet seine Tätigkeit. "Der bisherige Rektor des Campo Santo Teutonico in Rom, Pfarrer Konrad Bestle, wird nach Ostern 2024 in das Heimatbistum Augsburg zurückkehren", teilte die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) am Montag mit. Es sei der persönliche Wunsch von Pfarrer Bestle, künftig wieder stärker in der Gemeindeseelsorge aktiv zu werden, so die Mitteilung. Bestle trat das Rektorenamt im Frühjahr 2023 an.
Der Geistliche wurde 2011 zum Priester geweiht und 2014 Leiter der Berufungspastoral im Bistum Augsburg. 2018 wechselte er nach Rom und war Kurat an der deutschsprachigen Nationalkirche Santa Maria dell’Anima. Zudem unterrichtet er an der deutschsprachigen Schule in Rom.
Der Augsburger Bischof und Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für den Campo Santo Bertram Meier, erklärte dazu: "Ich habe dem Wunsch von Pfarrer Bestle entsprochen, dass er in sein Bistum zurückkehren kann. Wir sind ihm dankbar für den Dienst, den er in Rom geleistet hat – am Campo Santo und zuvor an der Santa Maria dell’Anima." Nun müsse zügig eine Nachfolge gefunden werden, "da im und mit dem Campo Santo wichtige Zukunftsprojekte, gerade auch mit Blick auf das Heilige Jahr, anstehen", so Meier.
Geschichtsträchtiger Ort
Seit dem 8. Jahrhundert werden am Campo Santo Pilger aus dem deutschen Sprachraum bestattet. Papst Leo III. schenkte das Gelände im Jahr 800 Karl dem Großen anlässlich seiner Kaiserkrönung in Rom. Heute gehört das Gelände der 1454 gegründeten "Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Muttergottes". In dieser Vereinigung haben sich deutschsprachige Katholiken zusammengetan, die in Rom und Umgebung leben. Der Campo Santo befindet sich im Vatikan unmittelbar neben dem Petersdom, gehört aber seit Jahrhunderten deutschsprachigen Vereinen. Bestle war Rektor der Einrichtung, die neben einer Kirche, einem Friedhof und einem Priesterkolleg auch die römische Niederlassung der Görres-Gesellschaft umfasst.
Der Gebäudekomplex muss aufgrund von Wasserschäden dringend renoviert werden; dafür und für Umbauarbeiten hat der Deutsche Bundestag im Jahr 2021 gestreckt auf mehrere Jahre 15 Millionen Euro bereitgestellt. Zudem will die Deutsche Bischofskonferenz die Einrichtung stärker als bisher als Ort der Begegnung und des religiösen und wissenschaftlichen Austauschs nutzen. (ben)