Ukraine habe Recht auf Verteidigung

ZdK-Präsidentin: Papst Franziskus sollte an Russland appellieren

Veröffentlicht am 11.03.2024 um 15:03 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Papst Franziskus hat mit seiner Äußerung zur Frage einer weißen Fahne für die Ukraine am Wochenende viel Kritik hervorgerufen. ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp würde jedoch einen Aufruf in Richtung Moskau begrüßen.

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Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) wünscht sich von Papst Franziskus einen Appell an Russland zur Beendigung des Krieges gegen die Ukraine. "Eine entschlossene, schnelle und eindeutige Intervention des Vatikan in diesem Sinne wäre ausdrücklich zu begrüßen", erklärte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp am Montag auf Anfrage. Russland müsse "klar und deutlich in die Verantwortung genommen werden, seine fortgesetzte Aggression zu beenden".

In einem Interview hatte der Papst der Ukraine den "Mut zur weißen Fahne" und zu Verhandlungen unter internationaler Vermittlung nahegelegt. Vatikansprecher Matteo Bruni erklärte später, der Papst habe "vor allem zu einem Waffenstillstand aufrufen und den Mut zu Verhandlungen wiederbeleben" wollen. Der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, bezeichnete die Wortwahl von Franziskus als unglücklich. Gemeint sei nicht die "Kapitulation gegenüber dem Aggressor-Staat Russland", sondern die Bereitschaft zu Verhandlungen, sagte Kopp am Montag katholisch.de.

Die Ukraine habe jedes Recht, sich zu verteidigen, betonte Stetter-Karp. Dazu sei die Lieferung von Waffen, die dieser Verteidigung dienten, weiter nötig. "Die langfristige Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine ist nicht durch Kapitulation zu erreichen", sagte die Präsidentin. "Das ZdK ist überzeugt, dass Papst Franziskus diese nicht intendiert." Vielmehr lasse der Interview-Ausschnitt davon ausgehen, dass aus Sicht des Papstes "alle Anstrengungen unternommen werden sollen, Verhandlungslösungen für einen gerechten und dauerhaften Frieden zu finden". (rom/KNA)