Europäische Bischöfe rufen zur Wahl pro-europäischer Parteien auf
Die Bischöfe der Europäischen Union (EU) rufen bei der kommenden Europawahl zur Stimmabgabe für pro-europäische Parteien auf. Das vor mehr als 70 Jahren begonnene Projekt für Frieden, Freiheit und Wohlstand müsse unterstützt und weitergeführt werden, erklärten die Vertreter von 25 Bischofskonferenzen über ihre gemeinsame Kommission COMECE am Mittwoch in Brüssel. Dabei verwiesen sie auf aktuelle Herausforderungen wie den Ukrainekrieg, Migration, Klimawandel, die Nutzung künstlicher Intelligenz, Europas Rolle in der Welt und die EU-Erweiterung.
"Um diese entscheidenden Fragen im Lichte der Grundwerte der Europäischen Union anzugehen und eine bessere Zukunft für uns und die nächsten Generationen zu schaffen, nicht nur in Europa, sondern auch in der Welt, brauchen wir mutige, kompetente und werteorientierte politische Entscheidungsträger, die ehrlich das Gemeinwohl verfolgen", heißt es in der Erklärung. "Es liegt in unserer Verantwortung, bei den kommenden Wahlen die bestmögliche Wahl zu treffen."
Bischof Overbeck unterzeichnete Aufruf für DBK
Die Bischöfe riefen dazu auf, bei den Wahlen vom 6. bis 9. Juni für Kandidaten und Parteien zu stimmen, "die das europäische Projekt eindeutig unterstützen und von denen wir vernünftigerweise annehmen, dass sie unsere Werte und unsere Idee von Europa fördern". Dazu zählten Achtung der Menschenwürde, Solidarität, Gleichheit, Familie und die Heiligkeit des Lebens sowie Demokratie und Freiheit. Weiter nannten sie ökologisches Engagement und den Grundsatz der Subsidiarität, nach dem Eigenverantwortung bei gesellschaftlichen Aufgaben Vorrang vor Regulierungen von oben haben soll.
"Wir wissen, dass die Europäische Union nicht perfekt ist und dass viele ihrer politischen und rechtlichen Vorschläge nicht mit den christlichen Werten und den Erwartungen vieler ihrer Bürger übereinstimmen, aber wir glauben, dass wir dazu aufgerufen sind, sie mit den Mitteln, die uns die Demokratie bietet, zu verbessern", so die Bischöfe. Für die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) unterzeichnete deren COMECE-Vertreter Bischof Franz-Josef Overbeck von Essen den Aufruf. (KNA)