"Father Martin" soll Serientäter sein

Falscher Priester von der Polizei auf frischer Tat gefasst

Veröffentlicht am 17.04.2024 um 13:24 Uhr – Lesedauer: 

Moreno Valley ‐ Durch die ganzen USA zog sich eine Serie von Kircheneinbrüchen und Diebstählen eines angeblichen Priesters. Nun wurde ein Verdächtiger festgenommen. Die Diözese Sacramento ist erleichtert – und sucht noch nach weiteren Opfern.

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Die Polizei hat einen mutmaßlichen Serientäter festgenommen, der sich in den vergangenen Wochen an mehreren Orten in den USA als Priester ausgegeben und Kirchen ausgeraubt hat. Der Beschuldigte wurde in der vergangenen Woche von der Polizei im County Riverside (Kalifornien) nach dem Versuch eines Einbruchs in eine Kirche verhaftet, teilte der Sheriff von Riverside mit. Die Diözese Sacramento zeigte sich am Montag erleichtert. "Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass die Polizei im County Riverside einen Mann festgenommen hat, der für Einbrüche und Einbruchsversuche in katholische Kirchen im ganzen Land verantwortlich sein soll", heißt es in einer Nachricht des Sicherheitskoordinators der Diözese an Pfarrer und Pfarrverwalter des Bistums.

Laut der Polizei handelt es sich bei dem Beschuldigten um den 45-jährigen Malin R. aus dem Bundesstaat New York, der sich in mehreren Fällen als "Father Martin" ausgab und so das Vertrauen von Pfarrern und Kirchenbediensteten erschlich. Die Diözese Sacramento teilte mit, dass R. die Gemeinden sorgfältig ausgeforscht hatte, um sich glaubwürdig als Priester ausgeben zu können. Bislang sind drei Fälle im Bistum bekannt.

Beschuldigter war zuvor schon polizeibekannt

Im März hatte ihn die New Yorker Polizei zur Fahndung ausgeschrieben, nachdem er mit demselben Vorgehen 900 US-Dollar aus einem Pfarrhaus erbeutet hatte. Ihm werden außerdem Betrügereien als falscher Priester in Houston (Texas) und in Oregon vorgeworfen. Außerdem soll er für mehrere Einbrüche verantwortlich sein. Die Polizei in Riverside spürte den Verdächtigen auf, weil das Auto, in dem er festgenommen wurde, im Zusammenhang mit anderen Einbrüchen gesucht wurde. Gegen R. lag bereits ein Haftbefehl vor aufgrund eines in Pennsylvania verübten Einbruchs.

Auch in Deutschland kommt es immer wieder zu Betrügereien angeblicher Priester. Im vergangenen Jahr wurde ein zur Tatzeit 22 Jahre alter Mann aus dem Bistum Speyer zu einer Haftstrafe verurteilt, nachdem er sich in einer Pfarrei im Bistum Rottenburg-Stuttgart als Priester ausgegeben und dabei die Eucharistie simuliert und ein Kind getauft hatte. Außerdem wurde er im Zusammenhang damit wegen Diebstahls, Computerbetrugs in elf Fällen und Betrugs zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten ohne Bewährung verurteilt. (fxn)