Ziel der Maximalforderungen sei Parität

Münster: Kommission fordert Mitsprache von Frauen bei Bischofswahl

Veröffentlicht am 23.04.2024 um 11:31 Uhr – Lesedauer: 

Münster ‐ Wie wird der nächste Bischof von Münster bestimmt? Darüber wird gerade diskutiert. Nun hat die Bischöfliche Frauenkommission dem Diözesanrat Vorschläge vorgelegt – die jedoch in Konflikt mit geltenden Regelungen stehen.

  • Teilen:

Die Bischöfliche Frauenkommission des Bistums Münster fordert weitgehende Mitspracherechte von Frauen bei der Bestimmung eines künftigen Bischofs. So sollten den 16 Domkapitularen, dem kirchenrechtlich vorgesehenen Wahlgremium, 16 Frauen gegenübergestellt werden, berichtet das Portal "kirche-und-leben.de" am Montag. Die Kommission hatte ihr Konzept dem Diözesanrat vorgestellt. 

Mitglieder des Gremiums sprachen von einer "Maximalforderung". Den 16 geweihten Männern des Domkapitels sollten 16 Laiinnen gegenübergestellt werden, um Parität zu erreichen. Diese Frauen sollten zudem nicht nur bei der Kandidatenfindung, sondern auch an der eigentlichen Wahl aus einer vom Vatikan vorgelegten Dreierliste beteiligt werden, also am gesamten Entscheidungsprozess.

Umsetzung momentan nicht möglich

Unter den momentanen Regelungen von Kirchenrecht und Konkordat ist eine Umsetzung des Vorschlags nicht möglich. Bei der Bestimmung einer Kandidatenliste, die nach Rom geschickt wird, können Laien beteiligt werden. Ihre Vorschläge müssen jedoch nicht berücksichtigt werden. Wenn dann jedoch aus dem Vatikan eine Dreierliste geschickt wird, aus der dann vom Domkapitel ein Bischof gewählt wird, dürfen dabei keine weiteren Personen involviert werden, da für diesen Schritt das Päpstliche Geheimnis gilt. Dieses erstreckt sich sowohl auf die Dreierliste wie auch auf die Wahl an sich. Ein Vorgehen aus dem Erzbistum Paderborn, das die Beteiligung von Laien auch an der eigentlichen Wahl ermöglichen sollte, wurde vom Vatikan im vergangenen Jahr abgelehnt 

Der Vatikan hat sich immer wieder gegen eine weitere Demokratisierung von Bischofswahlen ausgesprochen. So begrüßte der Bischofspräfekt Robert Francis Prevost zwar eine Einbindung von Laien in Bestellungsprozesse, warnte jedoch davor, aus einer Bischofswahl einen "politischen Prozess" zu machen. Die Mitbestimmung von Laien bei Bischofswahlen war eine zentrale Fragestellung des Synodalen Wegs. (cph)