Papst ermutigt Priester und Ordensleute zu Risikobereitschaft
Papst Franziskus hat Priester und Ordensleute zu Risikobereitschaft bei ihrer Arbeit ermutigt. Bei seinem ersten Termin im norditalienischen Verona am Samstag traf er mit mehr als 800 Geistlichen des Bistums zusammen. Von ihnen forderte er einen Einsatz vor allem für die Schwächsten der Gesellschaft. Heute brauche es den Einfallsreichtum einer Kirche, die es verstehe, die Zeichen der Zeit zu erkennen und auf die Bedürfnisse jener einzugehen, die am meisten zu kämpfen hätten.
"Allen, ich wiederhole, allen müssen wir die Zärtlichkeit der Barmherzigkeit Gottes bringen", so Franziskus in der Basilika San Zeno. Darum sollten die Priester auch bei der Beichte nicht allzu kritisch sein. "Bitte quält die Beichtenden nicht", forderte der Papst. Die Kirche brauche Vergebung und Priester seien das Werkzeug für diese Vergebung.
Überall Liebe säen
Der Papst erinnerte an das in Verona spielende Werk "Romeo und Julia". William Shakespeares Genie sei von der Schönheit der Stadt inspiriert worden, um den Menschen die gequälten Wechselfälle zweier Liebender zu erzählen, die durch den Hass ihrer jeweiligen Familien behindert worden seien. In Anlehnung daran sollten sich Christen dazu verpflichten, überall Liebe zu säen, denn heute gebe es so viel Hass in der Welt. "So sollt ihr euch Verona erträumen: als Stadt der Liebe – nicht nur in der Literatur, auch im Leben.", schloss Franziskus.
Im Anschluss forderte Franziskus Kinder und Jugendliche zum Einsatz für Frieden auf. Die Welt befinde sich gerade im Krieg, sagte der 87-Jährige am Samstag vor mehr als 5.000 jungen Menschen auf dem Vorplatz der Basilika San Zeno. Spontan hatte er auf seine vorbereitete Rede verzichtet, beantwortete stattdessen Fragen von Kindern. Er erinnerte an die Kriege in der Ukraine, im Heiligen Land, in Afrika und Myanmar. Abschließend ermutigte er die Jungen und Mädchen, ein lebendiges Zeichen des Friedens zu sein. Dabei sollten sie keine Angst haben, gegen den Strom zu schwimmen. (cph/KNA)