Sternekoch Johann Lafer: Ich wollte Priester werden

Der bekannte Sternekoch Johann Lafer wollte in seiner Kindheit und Jugend Priester werden. Er habe die Kirche als gemeinschaftsstiftend erlebt, begründete Lafer seinen Berufswunsch gestern in der kirchlichen Sendung "So gesehen – Talk am Sonntag" bei Sat. 1. Er musste diesen Wunsch jedoch aufgeben, weil seine Eltern ihm die Ausbildung im Priesterseminar nicht haben bezahlen können, so der 66-jährige Österreicher. "Das ging damals nicht." Schließlich habe er sich für eine Laufbahn als Koch entschieden, da er sich für das Kochen und Essen ebenfalls sehr interessiere. Als Messdiener habe er deshalb während der Kommunionspendung oft daran gedacht, was es später zuhause zum Mittagessen geben werde. Lafer habe sich dann gefragt: "Wenn ich heute nach Hause komme und die Tür aufmache, was für ein Duft wird mir begegnen?"

Er habe in seiner Kindheit viele positive Begegnungen mit dem Pfarrer seiner ländlichen Kirchengemeinde gehabt, so Lafer weiter. Die Messdiener hätten mit ihm nicht nur die Liturgie durchgesprochen, sondern auch Fußball gespielt. Besonders in Erinnerung sei ihm die Wurstsemmel geblieben, die der Priester nach den Gottesdiensten spendiert habe. Heute sei der Glaube für ihn immer noch sehr wichtig, etwa mit Blick auf Todesfälle: "Der Glaube hat mir sehr geholfen, die Situationen besser einzuschätzen und zu verarbeiten", sagte Lafer. Er habe ihm die Angst vor dem Tod und dem Umgang damit genommen. Lafer fühle sich der Kirche noch sehr verbunden und wohne in einem alten Pfarrhaus. "Außerdem ist einer unserer besten Freunde der katholische Pfarrer im Ort." Lafer ist einer der bekanntesten Fernsehköche im deutschen Fernsehen. (rom)