Appell an Feige: Auf Einsparungen bei Katholischer Akademie verzichten
Die Arbeitsgemeinschaft der Katholischen Akademien in Deutschland appelliert an das Bistum Magdeburg, auf die geplanten "drastischen" Einsparungen bei der bistumseigenen Akademie zu verzichten. "Wir haben Verständnis dafür, dass das Bistum Magdeburg angesichts seiner Haushaltslage Priorisierungen bei den Handlungsfeldern in Pastoral, Diakonie und Bildung vornehmen muss. Die Planungen, die den Personalbestand der Akademie in einem übergroßen Maße reduzieren, schwächen aus unserer Sicht aber die Chance, den christlichen Glauben als Hoffnungs- und Handlungspotenzial in den Diskurs einer überwiegend säkularen Gesellschaft einzubringen", heißt es in einem Brief des Vorstands der Arbeitsgemeinschaft an Magdeburgs Bischof Gerhard Feige und Generalvikar Bernhard Scholz, der katholisch.de vorliegt.
Akademien sind "wichtiger Fingerzeig in die Gesellschaft"
Die kirchlichen Akademien seien "ein wichtiger Fingerzeig in die Gesellschaft" und die Akademie in Magdeburg nach ihrem Selbstverständnis ein Ort zur "Förderung des Dialogs innerhalb und außerhalb der katholischen Kirche". Die Bildungseinrichtungen seien ein Forum der Kirche für einen Diskurs mit und in der Gesellschaft, auf den die Kirchen in Zeiten abnehmender Mitgliederzahlen nicht verzichten könnten. Man bitte das Bistum Magdeburg deshalb dringend darum, dass es gemäß seinem Leitspruch "Um Gottes und der Menschen willen – den Aufbruch wagen" das Gestaltungspotenzial der Akademie für die Zukunft des Glaubens im Bistum Magdeburg doch stärker gewichten möge, heißt es in dem Brief.
Das Bistum hatte Mitte April konkrete Sparmaßnahmen vorgestellt, mit denen bis 2026 sinkende Einnahmen ausgeglichen werden sollen. Neben Einsparungen unter anderem bei der Caritas, den Pfarreien und der Bistumsverwaltung wurde damals auch für den Bereich "Bildung & Exerzitienhäuser" eine Reduzierung der Zuschüsse und ein teilweiser Stellenabbau angekündigt. Die Katholische Akademie des Bistums Magdeburg wurde 1997 von Bischof Leo Nowak gegründet und hat ihren Sitz bislang in Halle.
Generalvikar Scholz: Bistum muss überall sparen
Das Bistum erklärte am Dienstag auf Anfrage von katholisch.de, dass der Brief der Arbeitsgemeinschaft der Akademien dem Bistum bislang nicht vorliege und man sich deshalb nicht dazu äußern könne. Generalvikar Scholz betonte jedoch, dass die Katholische Akademie als Marke erhalten bleiben solle. Allerdings werde der Standort Halle ab 2026 aufgegeben und der Akademiedirektor sein Büro dann in das Bischöfliche Ordinariat in Magdeburg verlegen. Ebenfalls ab 2026 werde die Zahl der Veranstaltungen der Akademie "auf höchstens noch ein Viertel des aktuellen Niveaus" und das Personal der Einrichtung auf eine Vollzeitstelle reduziert. Bislang wird die Arbeit der Akademie neben dem in Vollzeit tätigen Akademiedirektor noch von drei Teilzeitkräften geleistet. Die Teilzeitstellen würden gestrichen und für die betroffenen Mitarbeiterinnen andere Einsatzbereiche gesucht. Laut Scholz werden die jährlichen Personal- und Sachkosten durch die geplanten Maßnahmen um insgesamt 170.000 Euro auf dann noch 141.000 Euro reduziert.
Scholz betonte weiter, dass das Bistum im Rahmen des Haushaltssicherungsprozesses überall sparen müsse. "Das betrifft auch die Akademiearbeit", so der Generalvikar. Mit der Rückverlagerung des Sitzes der Akademie nach Magdeburg solle der Dialog mit der Zivilgesellschaft nicht abgebrochen werden, sondern den personellen und wirtschaftlichen Möglichkeiten der Diasporakirche angepasst werden. "Die zukünftige Gestalt der Akademiearbeit muss in nächster Zeit bis 2026 entwickelt werden." Dazu sei die Kooperation mit "anderen katholischen Playern im Bistum und darüber hinaus" zu suchen oder weiter zu vertiefen. (stz)