Pfarrer hatte sie ohne Rücksprache entfernt

Christus als Apache: Ikone zurück in Kirche

Veröffentlicht am 04.07.2024 um 11:36 Uhr – Lesedauer: 

Mescalero ‐ Groß war der Schock, als indigene Gläubige einer Pfarrei in New Mexico bemerkten, dass das Altarbild in ihrer Kirche verschwunden ist: Der Pfarrer hatte die Ikone, die Christus als Apachen zeigt, abgehängt. Nun ist sie offenbar wieder an ihrem Platz.

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Freude und Erleichterung bei den indigenen Gläubigen in der Pfarrei St. Joseph in Mescalero im US-Bundesstaat New Mexiko: Die Ikone, die Jesus Christus als Apachen zeigt, ist zurück in der Kirche. Wie "OSV News" am Donnerstagmorgen berichtete, haben Gemeindemitglieder das Kunstwerk wieder in das Gotteshaus gebracht, nachdem sie es zuvor zurückerhalten hatten. "Mit großer Freude geben wir bekannt, dass die aus der 'St. Joseph's Apache Mission' entwendeten Gemälde dem Stamm zurückgegeben wurden und an ihren Platz in der Kirche zurückkehren werden", hatten die Mescalero-Apachen zuvor auf ihrer Facebook-Seite geschrieben.

Die Ikone war Medienberichten zufolge Ende Juni ohne Ankündigung und ohne Rücksprache mit den Gemeindemitgliedern durch den Pfarrer abgehängt worden. Sie hatte an zentraler Stelle unter dem Kruzifix hinter dem Altar gehangen. Indigene Pfarreiangehörige sprachen von einem "Schock", als sie das Fehlen der Ikone bemerkt hatten. Laut ihrer Aussage bezeichnete der Pfarrer die Ikone als problematisch und nicht katholisch. In einer Fastenpredigt in diesem Jahr habe er gesagt, das Christsein und das Zugehörigkeitsgefühl zu den Apachen nicht zusammengingen. Der Pfarrer wollte sich zunächst nicht zu dem Vorgang äußern, kündigte aber eine Erklärung für kommende Woche an.

Die Ikone hängt seit 1989 in der Pfarrkirche hinter dem Altar. Sie stammt von einem Franziskanerbruder und bezeichnet in der Bildunterschrift Christus in der Stammessprache als "Geber des Lebens". Das Gotteshaus befindet sich in einem Apachen-Reservat und liegt auf dem Gebiet der Diözese Las Cruces. (mal)

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