Papst Franziskus gliederte verschiedene Themen aus Weltsynode aus

Münsters Bischof Genn leitet Vatikan-Expertengruppe zum Bischofsamt

Veröffentlicht am 09.07.2024 um 15:16 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Der Papst will einige wichtige Themen der Kirchenreform nicht bei der Weltsynode zur Abstimmung stellen. Er lagerte sie in Studiengruppen aus, die bis 2025 tagen. In manchen davon sitzen deutschsprachige Fachleute.

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Münsters Bischof Felix Genn wird die Vatikan-Beratungen über die Zukunft des Bischofsamts leiten. Das geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Vatikan-Papier zu zehn Spezialistengruppen für kirchliche Reformfragen hervor. Papst Franziskus hatte im Februar die Ausgliederung bestimmter Themen aus der im Oktober stattfindenden Weltsynode verfügt.

In der Liste des Sekretariats der Bischofssynode wird Genn als Koordinator der Gruppe 7 geführt. Sie trägt den Titel: "Einige Aspekte der Gestalt und des Dienstes des Bischofs in einer missionarischen synodalen Perspektive".

Auch sechs Kardinäle dabei

Gemeinsam mit elf weiteren Fachleuten, darunter sechs Kardinäle, soll Genn insbesondere über Auswahlkriterien für künftige Bischöfe beraten, zudem über mögliche Änderungen bei den regelmäßigen Besuchen zur Berichterstattung im Vatikan. Bei Spezialfragen zur richterlichen Funktion der Bischöfe, die einer Untergruppe anvertraut wurde, wird er von einem weiteren Deutschen unterstützt, dem Kirchenrechtler Markus Graulich, Untersekretär des vatikanischen Dikasteriums für die Gesetzestexte.

Die in Erfurt lehrende niederländische Kirchenrechtlerin Myriam Wijlens wird sich hingegen mit der künftigen Rolle der Vatikan-Botschafter (Nuntien) im Ausland befassen. Das Thema Ökumene beschäftigt zwei Schweizer Vertreter: Lawrence Iwuamadi vom Ökumenischen Institut in Bossey und die Niederländerin Astrid Kaptijn, Professorin für Kirchenrecht an der Theologischen Fakultät der Universität im schweizerischen Freiburg.

Andere Studiengruppen befassen sich mit den Beziehungen zu den Ostkirchen oder der Evangelisierung in einem digitalen Umfeld. Die Rolle von Frauen in kirchlichen Ämtern wird gesondert vom Glaubensdikasterium und dem Synodensekretariat behandelt. (KNA)