Um Gläubige zu stärken: Papst entsendet Parolin in die Ukraine
Papst Franziskus hat seinen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin als Sondergesandten zur diesjährigen Marienwallfahrt ins Karmeliterkloster von Berdytschiw geschickt. In einem am Samstag veröffentlichten Brief in lateinischer Sprache schreibt der Papst, das Kloster mit seinem von vielen Menschen verehrten Marienbild sei seit rund 400 Jahren das Ziel großer Pilgerscharen aus der ganzen Ukraine.
Nun wüte der Krieg, und besonders in dieser Zeit pilgerten viele Menschen dorthin und beteten um Frieden. Die Wallfahrt, an der Tausende Pilger teilnehmen, endet am 21. Juli mit einem feierlichen Gottesdienst, den Parolin leiten soll.
Papst schickt als "herausragenden Kardinal" seinen Staatssekretär
Um die Gläubigen zu stärken entsende er auf Bitten der Bischöfe sowie des vatikanischen Botschafters in der Ukraine als "herausragenden Kardinal" seinen Staatssekretär Parolin, so der Papst. Wörtlich heißt es in dem Schreiben: "Wir entsenden Dich, unseren verehrungswürdigen Bruder, der du das Amt des Staatssekretärs weise ausübst und uns auf einzigartige Weise bei der Ausübung des Petrusamtes hilfst."
Das festungsartige Kloster von Berdytschiw wurde von 1634 bis 1642 errichtet. Es liegt wesentlich weiter östlich als die katholischen Hochburgen in der Westukraine. Die dort verehrte Marienikone zog zunächst vor allem polnischsprachige Katholiken im Westen der heutigen Ukraine an.
Nach der Teilung Polens kam das Kloster zu Russland und wurde mehrere Male zerstört und wieder aufgebaut. In Sowjetzeiten starb der letzte dort lebende Mönch 1926. Mit der Unabhängigkeit der Ukraine 1991 wurde es der katholischen Kirche zurückgegeben und zu neuem Leben erweckt. Papst Johannes Paul II. besuchte das Kloster bei seiner historischen Ukraine-Reise im Jahr 1998. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 hat Papst Franziskus bereits mehrfach hochrangige Kirchenvertreter in die Ukraine entsandt, etwa den päpstlichen Almosenmeister, Kardinal Konrad Krajewski, sowie den Vorsitzenden der italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi, als Sondergesandten. (cbr/KNA)