Bätzing: Ohne Zeit als Messdiener wäre ich heute kein Bischof
Seine Zeit als Messdiener hat Bischof Georg Bätzing nach eigenen Worten den Weg in das Weiheamt geebnet. "Ohne die Zeit als Messdiener wäre ich nicht Priester und irgendwann auch nicht Bischof geworden", sagte Bätzing in der neuesten Folge des Ministranten-Podcasts "Schall und Weihrauch". Der Ministrantendienst sei ein "ganz wichtiger Punkt in meiner Kinder- und Jugendzeit" gewesen, so der Limburger Bischof. Dabei habe er die Aufgabe als Messdiener zunächst als Abstieg erlebt: "Vor der Erstkommunion habe ich zuhause die Messe nachgespielt und war dort der Priester, später dann im richtigen Gottesdienst aber nur der Messdiener", sagte Bätzing scherzhaft. Der Weg in den Ministrantendienst war für den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) keineswegs vorgezeichnet: Sein Vater sei Kirchenmusiker gewesen und Bätzing habe sich entscheiden müssen, ober er "vorne oder hinten" im Gottesdienst habe wirken wollen, also als Messdiener im Altarraum oder als Mitwirkender für die Musik bei der Orgel.
Der Dienst als Messdiener sei für Kinder und Jugendliche unverändert interessant, so Bätzing. "Er muss aber auch attraktiv gehalten werden." Die Ministranten müssten Wertschätzung durch Seelsorger und Gläubige erfahren. Gleichzeitig sei es wichtig, dass es auch außerhalb des Gottesdienstes etwas zu erleben gebe. "Die Messdienerarbeit gehört zum Besten der Jugendarbeit, wenn sie in all ihren Möglichkeiten genutzt wird. Denn sie beschränkt sich nicht darauf, den Dienst am Altar zu tun, viele Gemeinden machen Gruppenarbeit." Weiter sprach sich Bätzing für eine Willkommenskultur für Messdiener in Großpfarreien aus: Es sei wichtig, an den unterschiedlichen Kirchorten einer Gemeinde nicht auf die möglichen Fehler zu schauen, die die Ministranten dort in der Liturgie machen könnten.
"Der Papst nimmt sich Zeit für die Messdiener"
Mit Blick auf die Internationale Ministrantenwallfahrt nach Rom vom 29. Juli bis 3. August sagte Bätzing, die Großveranstaltung sei ein Dankeschön für den wichtigen Dienst der Messdiener. Bislang hätten sich rund 36.000 Messdiener aus Deutschland zur Wallfahrt angemeldet. Bei seinem jüngsten Besuch im Vatikan für Beratungen mit Kurienkardinälen habe er diese hohe Zahl an Teilnehmern mit Stolz verkündet, gab der Limburger Bischof zu. Ihm sei wichtig gewesen, die deutsche Präsenz bei der Ministrantenwallfahrt hervorzuheben, weil in der Kurie oft kritisch über die Kirche in Deutschland gesprochen werde. Die Veranstaltung besitze mit ihrem umfassenden Angebot an Gottesdiensten und Freizeitaktivitäten ein großes spirituelles Potenzial. Genauso wie die Begegnung mit Franziskus: "Der Papst nimmt sich Zeit für die Messdiener. Das ist etwas Besonderes."
Den Teilnehmern riet Bätzing aufgrund der hohen Temperaturen in Rom zu einem guten Sonnenschutz und dazu, ausreichend zu trinken. Und wer besonders viel Pech mit dem Reisebus habe, wie eine Gruppe bei der vergangenen Ministrantenwallfahrt 2018, oder in andere Schwierigkeiten gerate, dem gebe er ein Eis aus, versprach Bätzing. Gegenüber den Gesprächspartnern von "Schall und Weihrauch" gab der DBK-Vorsitzende zudem an, gerne Podcasts zu hören, besonders auf katholisch.de. (rom)
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