Erzbischof Bentz: Libori bietet Chance, Glauben neu zu erfahren
Der Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz ist überzeugt, dass das Paderborner Libori-Fest in der Lage ist, Menschen die Kirche wieder näherzubringen. "Libori bietet gute Chancen, den Glauben und tatsächlich auch in all dem Gott neu erfahren zu können", sagte Bentz in einem Interview mit der "Neuen Westfälischen" (Freitag). Er sei überzeugt, dass Kirche attraktiv auf Menschen wirke, indem sie ein "offenes, herzliches und mitfühlendes Gesicht" zeige, so der Erzbischof. "Wir sind als Kirche ja nicht nur durch die liturgischen Feiern im Dom und die dortigen Botschaften präsent. Es gibt zu Libori viele Angebote, wo unsere Mitarbeitenden und Engagierten Orte der Begegnung schaffen, ihr Engagement vorstellen und zeigen, wie vielfältig Kirche in der Gesellschaft präsent ist."
Im Interview bekannte Bentz, dass der diesjährige Besuch des Festes seine "absolute Libori-Premiere" sei, da er in der Vergangenheit noch nie Gast auf dem Fest gewesen sei. Er freue sich in der Festwoche besonders darauf, viele Menschen aus dem Erzbistum und der Weltkirche zu treffen. "Begegnungen stärken mich immer", so der Erzbischof. Gerade der weltkirchliche Austausch sei ihm sehr wichtig.
"Vielleicht werde ich diese Tradition zu gegebener Zeit wieder aufgreifen"
Anders als sein Amtsvorgänger, Erzbischof Hans-Josef Becker, werde er in diesem Jahr allerdings nicht mit seinen bischöflichen Gästen Riesenrad fahren. "Vielleicht werde ich diese Tradition zu gegebener Zeit wieder aufgreifen", sagte Bentz. "Aktuell bin ich aber noch dabei, selbst in Paderborn und im Erzbistum anzukommen." Daher wolle er bei seiner Libori-Premiere als Erzbischof seine Gäste zunächst im intensiven Austausch kennenlernen.
Das Libori-Fest gehört zu den größten Volksfesten Deutschlands. Es beginnt am Samstag und dauert bis zum 4. August. Motto der Festwoche ist in diesem Jahr "1225 Jahre – So alt. So neu. So schön!". Gefeiert wird dabei nicht nur der Bistumspatron, der Heilige Liborius (348–397), sondern auch das Jubiläum der Bistumsgründung vor 1225 Jahren. Zu dem Fest, das von Erzbistum und Stadt Paderborn gleichermaßen gefeiert wird, kommen regelmäßig mehr als eine Million Besucher. Zum Festprogramm gehört ein Jahrmarkt, aber auch Gottesdienste und Prozessionen. Die Überführung der Gebeine von Liborius, der Bischof des französischen Le Mans war, nach Paderborn im Jahr 836 ist der historische Ursprung des Festes. Aus diesem Grund wird der Bischof von Le Mans, Pierre Vuillemin, bei Libori zu Gast sein. Aus Deutschland werden die Bischöfe Gerhard Feige (Magdeburg), Michael Gerber (Fulda) und Ulrich Neymeyr (Erfurt) erwartet. (cbr)