Kardinal Hollerich: Ministranten sind Friedensstifter
Der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich hat allen Messdienerinnen und Messdienern zum Auftakt ihres einwöchigen Treffens in Rom für ihren Dienst in der Kirche gedankt. Bei der 13. Internationalen Ministrantenwallfahrt mit rund 50.000 jungen Menschen "erleben wir die Vielfalt und Einheit unserer weltweiten Ministrantengemeinschaft", sagte Hollerich am Montag in Rom.
Die jungen Menschen kämen alle aus verschiedenen Ländern, sprächen und beteten in unterschiedlichen Sprachen, "doch wir haben einen Dienst und eine Verpflichtung", sagte der Luxemburger Erzbischof. "Das verbindet die Ministrantinnen und Ministranten miteinander, und so ist jeder von ihnen auch ein Friedensstifter."
35.000 aus Deutschland
Das Motto der Wallfahrt "mit dir" aus dem Vers "Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir" (Buch Jesaja) spende Trost und Ermutigung, was besonders wichtig für die junge Generation sei, sagte der Kardinal. "Ich komme aus einer Generation, wo das Leben immer besser, einfacher, komfortabler wurde", so der 65-Jährige. "Unsere Ministrantinnen und Ministranten gehören zu einer Generation, wo man für den Erhalt und das Bestehen kämpfen muss, sich einsetzen muss. Aber Gott ist mit uns", so Hollerich.
An der 13. internationalen Ministrantenwallfahrt nehmen Jugendliche und junge Erwachsene aus mindestens 88 (Erz-)Bistümern aus rund 20 Ländern teil, darunter etwa 35.000 aus Deutschland. Bis Sonntag sollen sie demnach Spiritualität, Gemeinschaft und Zusammenhalt über internationale Grenzen hinweg erfahren. Am Dienstagnachmittag empfängt Papst Franziskus sie auf dem Petersplatz.
Zwischen Dolce Vita und deutscher Pünktlichkeit
50.000 Ministranten sind gerade in Rom. Unsere Redakteurin Meike Kohlhoff mischt sich unter die Reisegruppen und berichtet von den Aktivitäten der Jugendlichen, einer Audienz mit dem Papst und der Organisation im Hintergrund. Der Blog wird täglich aktualisiert
Der deutsche Jugendbischof Johannes Wübbe nannte die Ministrantinnen und Ministranten "ein leuchtendes Zeugnis in einer Zeit, in der es für junge Menschen oft schwierig ist, aktiv in der Kirche präsent zu sein". Mit ihrem vielfältigen Engagement seien sie Hoffnungsträger für die gesamte Kirche in Deutschland, so der Vorsitzende der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz. "Ihre Begeisterung und ihr Engagement sind ansteckend und inspirierend", sagte Wübbe, der Weihbischof im Bistum Osnabrück ist. "Auch wenn es jetzt hier ganz schön heiß ist, so ist die Freude und Vorfreude doch sehr groß."
Die Pilgerreise biete den Ministranten Gelegenheit, "über ihren eigenen Kirchturm hinauszublicken und die Zugehörigkeit zu einer weltweiten Gemeinschaft zu erfahren", sagte Wübbe. "Wir sind stolz auf das, was diese jungen Menschen mutig vorleben, und können viel von ihnen lernen."
Der Generalsekretär des CIM, Tobias Knell, zeigte sich erfreut über den regen Zulauf für die Wallfahrt, die erstmals nach sechs Jahren wieder stattfindet. Ebenso lobte er das große Engagement der vielen Haupt- und Ehrenamtlichen, ohne die das Treffen nicht möglich wäre. (KNA)