Bischöfinnen gehörten eines Tages in der Kirche zur Normalität

Rath: Glaube unverbrüchlich an geweihte Frauen in kirchlichen Ämtern

Veröffentlicht am 31.07.2024 um 10:49 Uhr – Lesedauer: 

Zürich ‐ Seit Jahren setzt sich die Benediktinerin Philippa Rath für die Weihe von Frauen in der katholischen Kirche ein – bislang vergebens. Die Hoffnung auf Priesterinnen und Bischöfinnen gibt sie trotzdem nicht auf, betont sie nun.

  • Teilen:

Die Benediktinerin Philippa Rath glaubt fest daran, dass es eines Tages geweihte Frauen in Ämtern der katholischen Kirche geben wird. "Wenn ich daran nicht unverbrüchlich glauben würde, wäre mein ganzes Engagement sinnlos", sagte Rath am Mittwoch in einem Interview bei kath.ch. Sie sei überzeugt, dass es irgendwann ganz schnell gehen werde "und auch in unserer Kirche geweihte Diakoninnen, Priesterinnen und Bischöfinnen zur Normalität gehören werden".

Die Ordensfrau äußerte sich in diesem Zusammenhang auch mit Blick auf die zweite Sitzung der Weltsynode im Oktober im Vatikan optimistisch. Trotz inzwischen manch gegenteiliger Erfahrungen habe sie immer noch die Hoffnung, dass die Synode sich für die unverkennbaren Zeichen der Zeit öffnen und die Frauenfrage nicht gänzlich vom Tisch fegen werde. "Ich bin zuversichtlich, dass sich die Laiinnen und hoffentlich auch die Laien und eine Reihe von Bischöfen deutlich positionieren und dem Papst und den Vertretern des Vatikans signalisieren werden, dass die berechtigten Erwartungen und Hoffnungen so vieler Frauen auf allen Kontinenten nicht weiter überhört werden dürfen", so Rath.

In dem Interview berichtete die Benediktinerin auch von Mobbing-Erfahrungen in ihrer Kindheit und Jugend aufgrund ihres Körpers. Sie habe damals sehr unter Ausgrenzung und Diskriminierung gelitten. "Mein unbedingter Glaube, dass Gott jeden Menschen gleichermaßen und vor allem bedingungslos liebt, hat mir sehr geholfen", so Rath. Dieser Glaube sei schon früh in sie eingepflanzt worden und habe sie stark gemacht. "Im Rückblick denke ich, dass meine Erfahrungen in der Kindheit und Jugend den Sinn hatten, mich schon sehr früh für Vorurteile, Ungerechtigkeiten, Ausgrenzungen und Diskriminierungen aller Art zu sensibilisieren." Daraus speise sich auch ihr Einsatz für eine geschlechtergerechte Kirche. (stz)