Lokale und überregionale Presse reagiert bestürzt

Das Eis der Päpste – Lieferant von Benedikt XVI. gestorben

Veröffentlicht am 01.08.2024 um 09:29 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Päpste sind echte Naschkatzen: Mindestens die letzten drei Kirchenoberhäupter verbindet ihre Liebe zu Süßspeisen. Italienisches Gelato stand und steht dabei hoch im Kurs – genauso wie seine Lieferanten.

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Egal ob Pizza, Pasta oder Eis – die Herstellung von Nahrungsmitteln gilt in Italien als große Kunst, ihre besonders begabten Schöpfer sind Berühmtheiten. Nun starb einer von Roms bekanntesten "Gelatai", also Eisherstellern – die lokale wie überregionale Presse reagiert bestürzt. 68 Jahre lang verkaufte Giovanni Barchetti seine Eiscreme an Bewohner und Besucher des eleganten römischen Stadtviertels Parioli. Am Dienstag teilte die Familie den Tod des 83-Jährigen mit einem Aushang an der Eisdiele mit.

Unter den vielen prominenten Genießern seiner Kreationen war auch der deutsche Papst Benedikt XVI. (2005-2013). Ihm schickte Barchetti nach eigenen Aussagen Eis in den Vatikan. Benedikt soll es sehr geschätzt und Dankesbotschaften Richtung Parioli geschickt haben. Wie sein Vorgänger Johannes Paul II. und sein Nachfolger Franziskus hatte der gebürtige Bayer eine Vorliebe für Süßes.

Regelmäßig mehrere Kilogramm Eis an den Vatikan

Ein bisschen "Dolce Vita" im mitunter bitteren Vatikan-Alltag gönnt sich auch der aktuelle Papst regelmäßig. Nach Angaben des Eisdielen-Besitzers Sebastian Padron werden regelmäßig mehrere Kilogramm von seinem Gelato in den Vatikan geliefert.

Seit 2018 kreiert er Gefrorenes nahe des Kirchenstaats und hat einen entscheidenden Vorteil: Wie Franziskus ist er Argentinier und stellt eine Eissorte her, die offenbar Heimatgefühle im Pontifex wecken. Sein bevorzugter Geschmack ist "Dulce de leche granizado", Karamelleis mit Schokoladenbohnen.

Sollte Franziskus einmal eine andere Eisdiele ausprobieren wollen, wäre das kein Problem. Rom gilt als Hauptstadt des Speiseeises. In keiner anderen italienischen Metropole gibt es mehr Auswahl. Im Jahr 2020 zählte der italienische Handwerksverband Cgia Mestre dort knapp 1.200 Eisdielen. (KNA)