Thema Umgang mit Säkularisierung in Europa – zwei Erzbischöfe dabei

Renovabis-Kongress nach sieben Jahren wieder auf Freisinger Domberg

Veröffentlicht am 07.08.2024 um 15:36 Uhr – Lesedauer: 

Freising ‐ Der Renovabis-Kongress kehrt auf den Freisinger Domberg zurück: Wegen Umbauarbeiten war man sieben Jahre nach München ausgewichen. Thema ist nun unter anderem, wie ein glaubwürdiges Zeugnis in säkularen Zeiten aussieht.

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Der 28. Internationale Kongress Renovabis wird im Herbst wieder in Freising stattfinden. Dort hat das katholische Osteuropahilfswerk auch seinen Sitz. Wegen der umfangreichen Bauarbeiten auf dem Domberg hatte die Veranstaltung sieben Jahre lang nach München ausweichen müssen. Am 11. und 12. September wird es nun am Ursprungsort um das Thema "Eine Mission haben – glaubwürdig Zeugnis geben" gehen. Zugleich steht das Treffen ganz im Zeichen des Bistums- und Stadtjubiläums "1.300 Jahre Korbinian in Freising".

Der heilige Korbinian kam 724 den Berichten nach als päpstlicher Missionar nach Freising und wirkte im Bereich des späteren gleichnamigen Bistums, aus dem das heutige Erzbistum München und Freising hervorging. Er war zunächst Eremit und bezeugte dann den christlichen Glauben als Missionar. Inspiriert von diesem Heiligen will sich der Kongress damit befassen, wie die christliche Botschaft heute als individuelle Sinn- und Hoffnungsressource wie auch als gesellschaftlich wirksame Kraft positiv wahrgenommen werden könne.

Vortrag zu Glaubens- und Kirchenkrise in Europa

Diskutiert werden laut Programm die unterschiedlichen Erfahrungen mit dem kirchlichen Wiederaufbau zum Teil im religionsfeindlichen oder areligiösen Umfeld in den ehemals kommunistischen Ländern im Osten Europas. Weiteres Thema sind die verschiedenartigen Beziehungen von Kirche und Staat. Der Münsteraner Religionssoziologe Detlef Pollack wird zur Eröffnung über Ursachen und Hintergründe der aktuellen Glaubens- und Kirchenkrise in Europa sprechen. Pastoraltheologe Jan Loffeld von der Tilburg University Utrecht referiert zu Herausforderungen eines künftigen Christentums in Europa.

Über Zukunftsperspektiven für Kirche und christlichen Glauben werden unter anderen die Theologin Doris Reisinger, die Erzbischöfe Heiner Koch (Berlin) und Gintaras Grusas (Vilnius/Litauen) sowie die Ordensschwester, Theologin und Künstlerin Marie Pavlina Kasparova diskutieren. Geplant ist zudem eine öffentliche Abendveranstaltung in Kooperation mit der Freisinger Domberg-Akademie. Deren Direktorin Claudia Pfrang unterhält sich unter anderen mit dem Bischof von Pilsen, Tomas Holub, und dem bayerischen Kabarettisten Christian Springer über die Frage "Wo ist Gott heute?". Der Kongress kann auch per Livestream auf www.renovabis.de verfolgt werden. (KNA)