Theologe und Priester wurde 88 Jahre alt

Augsburger Dogmatiker Anton Ziegenaus gestorben

Veröffentlicht am 09.08.2024 um 11:26 Uhr – Lesedauer: 

Augsburg ‐ Der Dogmatiker Anton Ziegenaus war Vorsitzender der "Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Mariologie" und wirkte mit am Projekt "Marienlexikon". Er hinterlässt zahlreiche wissenschaftliche Schriften – und eine besondere Marienmünzen-Sammlung.

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Der langjährige Augsburger Dogmatikprofessor Anton Ziegenaus ist tot. Er starb im Alter von 88 Jahren am 7. August in Bobingen, wie die Bischöfliche Pressestelle am Freitag in Augsburg mitteilte. Der in Philosophie und Theologie promovierte Priester war von 1989 bis 2005 auch Vorsitzender der "Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Mariologie" und wirkte mit an dem von Leo Scheffczyk und Remigius Bäumer herausgegebenen "Marienlexikon". Mit Scheffczyk und Kurt Krenn begründete er 1985 die Zeitschrift "Forum Katholische Theologie" und war bis zuletzt deren Mitherausgeber.

Der 1936 im schwäbischen Höfarten geborene Ziegenaus (Landkreis Aichach-Friedberg) war der Sohn eines Müllers. Nach dem Abitur im Gymnasium von Sankt Ottilien studierte er Theologie und Philosophie in München. In der dortigen Universitätskirche Sankt Ludwig empfing er 1963 die Priesterweihe durch den Augsburger Weihbischof Joseph Zimmermann. Nach seiner Habilitation in Dogmatik erhielt Ziegenaus einen Ruf an die Universität Augsburg, wo er von 1977 bis 2004 als Ordinarius für Dogmatik wirkte. Seine Forschungsschwerpunkte waren die Christologie, die Mariologie, die Sakramentenlehre, die Kanongeschichte und die Eschatologie.

Das Verzeichnis von Ziegenaus' wissenschaftlichen Schriften umfasst laut Angaben rund 550 Titel. Dazu komme eine große Zahl von Radioansprachen, insbesondere für den privaten christlichen Radiosender Radio Horeb. Der Priester war auch langjähriges Mitglied in dessen Trägerverein. Zudem gehörte er dem Kuratorium des "Forums Deutscher Katholiken" an. Der Priester besaß auch eine weltweit einmalige Sammlung von Marienmünzen, die das Augsburger Diözesanmuseum Sankt Afra von Oktober 2020 bis Januar 2021 zeigte. (KNA)