Athletinnen gäben Gott und Jesus die Ehre für das, was sie empfangen haben

Sportbischof Oster lobt Glaubenszeugnisse bei Olympia

Veröffentlicht am 12.08.2024 um 14:26 Uhr – Lesedauer: 

Passau ‐ Nach ihrer Goldmedaille sprach Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye ganz offen darüber, wie ihr christlicher Glaube ihr hilft. Das ist auch Sportbischof Stefan Oster nicht verborgen geblieben: Die 25-Jährige sei nicht nur eine große Athletin, schreibt er.

  • Teilen:

Der Passauer Bischof und Sportbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Stefan Oster, hat die Glaubenszeugnisse von zwei Olympiasiegerinnen gewürdigt. "Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye (Dtl) und Hürdenläuferin Sydney McLaughlin (USA) geben Gott und Jesus die Ehre für das, was sie von ihm empfangen haben", schreibt Oster auf seiner Facebook-Seite (Samstag). Ogunleye sei nicht nur "eine große Athletin, sondern auch eine wunderbare Sängerin", so der Bischof. "Sie hat bei der Pressekonferenz ein Gospel gesungen, um ihren Dank an Gott auszudrücken."

Die 25-jährige gebürtige Germersheimerin hatte am Freitag bei den Olympischen Spielen in Paris die Goldmedaille im Kugelstoßen gewonnen. In einem Interview sprach sie nach ihrem Triumph auch über ihren christlichen Glauben. "Dieses Vertrauen in Gott, zu wissen, dass er mich liebt, ob mit oder ohne Medaille, hat mich bis zum heutigen Tag getragen und zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin." Vor dem entscheidenden Versuch habe sie "einfach so eine unfassbare Ruhe in diesem Moment verspürt, die nicht von dieser Erde ist", sagte Ogunleye. "Ich bin in den Ring gegangen, habe die Hände gehoben und habe gesagt: Gott, das ist ein Moment, den Du mir versprochen hast."

"Was für ein Statement"

Oster bezog sich in seinem Posting auch auf den Instagram-Kanal der US-amerikanischen Hürdensprinterin Sydney McLauglin-Levrone. Dort schrieb sie nach ihrem Olympiasieg in Weltrekordzeit: "Lassen Sie mich zunächst sagen, was für eine Ehre es ist, nicht nur mein Land, sondern auch das Reich Gottes vertreten zu dürfen. Was ich in Christus habe, ist viel größer als das, was ich im Leben habe oder nicht habe", so die Goldmedaillengewinnerin. "Ich bete, dass meine Reise ein klares Bild der Ergebung und des Gehorsams gegenüber Gott sein möge." Nur weil sie nicht jedes Rennen gewinne, bedeute das nicht, dass Gott versagt habe. "Sein Wille ist PERFEKT. Und er hat mich auf einen Moment wie diesen vorbereitet. Damit ich die Gaben, die er mir gegeben hat, dazu nutzen kann, die ganze Aufmerksamkeit wieder auf ihn zu lenken", so die Sprinterin. "Was für ein Statement", lobt Bischof Oster die Aussagen der 25-jährigen Sprinterin.

HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.

Oster griff in seinem Facebook-Posting auch noch einmal auf die Diskussionen um die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele auf. "Olympia 2024: Zuerst gab es die Debatte darüber, ob die Eröffnungsfeier Elemente einer Verhöhnung des christlichen Glaubens enthielt. Und nun gibt es wunderbare Glaubenszeugnisse dieser beiden Olympiasiegerinnen aus Deutschland und den USA", so der Sportbischof der DBK. Oster hatte die mutmaßliche Darstellung des Abendmahls bei der Eröffnungsfeier mehrfach scharf kritisiert. So schrieb Oster auf seiner eigenen Internetseite, dass bei dem Spektakel deutlich geworden sei, "wie sehr im Grunde unser christliches Menschenbild auf dem Spiel steht". Christen, die ihren Glauben ernst nähmen, seien der eigentliche Gegner einer Gesellschaft, "die sich im atemberaubenden Tempo selbst säkularisiert", so der Passauer Bischof. Diese Kultur wolle immer bewusster Gott loswerden, damit der Mensch ganz in die eigene, freie Verfügung seiner selbst komme. Zuvor hatte Oster die Darbietung in einer Stellungnahme für die DBK bereits als "queeres Abendmahl" bezeichnet und sie als "Tiefpunkt" der sonst eindrucksvollen Eröffnung kritisiert.

Travestiekünstlerinnen und -künstler hatten bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele auf einer Brücke über der Seine eine Szene dargestellt, die vielfach als das letzte Abendmahl Christi mit seinen Jüngern interpretiert wurde. Die Darbietung hat vor allem bei zahlreichen Kirchenvertretern Kritik ausgelöst. Der Regisseur der Eröffnungszeremonie, Thomas Jolly, erklärte in der Folge, er habe weder das Christentum verhöhnen wollen noch das Abendmahl gemeint. Es sei viel ihm mehr um die Darstellung des griechischen Gottes Dionysos gegangen. Diese Interpretation wurde von zahlreichen Kirchenvertretern in Zweifel gezogen. Auch einige der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler bestätigten, dass durchaus das Gemälde "Das Letzte Abendmahl" von Leonardo da Vinci parodiert werden sollte. (cbr)