Neue Untersuchung mit spezieller Technik

Forscher sicher: Turiner Grabtuch stammt aus der Zeit Jesu

Veröffentlicht am 23.08.2024 um 11:41 Uhr – Lesedauer: 

Rom/London ‐ Echt oder unecht? Seit Jahrzehnten streiten Forscher über das Turiner Grabtuch, in das Jesus nach seinem Tod gewickelt worden sein soll. Italienische Wissenschaftler haben den Stoff nun erneut untersucht.

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Es gehört zu den wohl meistuntersuchten archäologischen Objekten der Welt: das Turiner Grabtuch. Seit Jahrzehnten streiten Wissenschaftler über die Echtheit des Stoffes, in den Jesus nach seiner Kreuzigung gewickelt worden sein soll. Nun haben italienische Forscher das Grabtuch erneut untersucht und sind sich sicher, dass es aus der Zeit Jesu stammt. Über die Ergebnisse berichtete die Zeitung "Daily Mail" in dieser Woche.

Mit einer speziellen Röntgentechnik hätten die Wissenschaftler den Alterungsprozess der Fäden analysiert und festgestellt, dass es um die Zeit Christi vor etwa 2.000 Jahren hergestellt worden sei. Die Tatsache, dass die Zeitlinien übereinstimmten, verleihe der Idee Glaubwürdigkeit, dass das schwache, blutbefleckte Muster eines Mannes mit vor der Brust verschränkten Armen vom toten Körper Jesu stamme, so die Forscher.

Unterschiedliche Ergebnisse

Das 4,40 Meter lange und 1,13 Meter breite Leinentuch zeigt Ganzkörper-Spuren eines gegeißelten und gekreuzigten Mannes. Ob es sich tatsächlich um Jesus handelt, ist umstritten. Es gibt unterschiedliche Forschungsergebnisse über das Alter des Stoffes.

Die katholische Kirche hat sich nicht offiziell zur Echtheit geäußert. Es ist daher keine Reliquie im strengen Sinne. Kirchenvertreter verweisen darauf, dass die Frage der Datierung für den Glauben nicht entscheidend sei. Es wird seit 1578 im Turiner Dom aufbewahrt und nur selten öffentlich gezeigt. (KNA)