Italienische Bischöfe unterstützen Mission

Mit Segen des Papstes und Priester an Bord: Seenotretter brechen auf

Veröffentlicht am 25.08.2024 um 09:38 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Mit päpstlichen Segen und in geistlicher Begleitung ist das Seenotrettungsschiff "Mare Ionio" in See gestochen. Italiens Bischöfe unterstützen die Mission. Und diese geht auf Konfrontation mit der Regierung in Rom.

  • Teilen:

Mit dem Segen von Papst Franziskus ist ein Seenotretter-Schiff der Organisation Mediterranea Saving Humans am Samstag im sizilianischen Hafen Trapani in See gestochen. Wie das Portal "Vatican News" (Samstag) berichtete, ist es die erste Reise dieser Art, die von der Italienischen Bischofskonferenz über deren Stiftung Migrantes mitorganisiert wird. An Bord befindet sich auch der Priester Mattia Ferrari, der in Italien als "Pfarrer der Seenotretter" gilt.

Papst Franziskus schickte dem Geistlichen ein Grußwort, in dem es heißt: "Ich segne die Besatzung und die Stiftung Migrantes und bete für euch." Zugleich dankte er den Mitfahrenden für ihr Tun, das Zeugnis gebe für die christliche Nächstenliebe. Der Bischof von Trapani, Pietro Maria Fragnelli, kam vor dem Ablegen an Bord und erteilte den Mitreisenden seinen Segen.

Wie es weiter bei "Vatican News" heißt, ist das Seenotrettungsschiff "Mare Jonio" zusammen mit einem Begleitboot unterwegs, das von der Stiftung Migrantes organisiert wurde. Auf diesem Begleitboot reisen Mediziner, leitende Angestellte der Caritas, ein aus dem Senegal stammender kultureller Mediator sowie Journalisten, die über die Reise berichten. Unter ihnen ist auch ein Reporter von "Vatican News".

Konfrontationskurs gegen Regierung in Rom

Die Seenotrettungsorganisation Mediterranea kündigte am Samstag an, dass sie ab sofort nicht mehr mit der Küstenwache Tunesiens zusammenarbeiten werde. Grund seien zahlreiche Berichte über Misshandlungen von zurückgewiesenen Migranten in Tunesien. Zuvor hatte die Organisation bereits die Kooperation mit der libyschen Küstenwache aufgekündigt. Die Regierung in Rom setzt hingegen auf Zusammenarbeit mit der tunesischen Küstenwache, um die Zahl der Mittelmeerüberquerungen zu reduzieren.

Ferner sagte Mediterranea, man werde künftig keine Lande-Anweisungen der italienischen Behörden mehr akzeptieren, wenn diese Landungen in weit entfernten Häfen außerhalb von Sizilien zu erzwingen versuchten. Durch solche Anweisungen hatten die Behörden in den vergangenen Monaten immer wieder die Arbeit von Seenotrettern erschwert. (KNA)