Schisma-Klarissen: Weitere Spaltungen in der umstrittenen Gemeinschaft
Nach den jüngsten Entwicklungen im Fall der exkommunizierten Klarissen von Belorado spaltet sich die Gemeinschaft weiter. Nach einem Bericht des spanischen Internetportals "Religion Confidencial" vom Sonntag verließ am vergangenen Freitag die Nummer zwei der Gemeinschaft, die Ordensfrau Teresa Roca, das Kloster und die schismatische Gemeinschaft wegen Differenzen mit der ehemaligen Äbtissin Laura García de Viedma (ehemals Sor Isabel de la Trinidad). Roca war neben der Äbtissin eine der Klägerinnen gegen den Erzbischof und seine Maßnahmen.
Bisher habe es keinen Kontakt zwischen ihr und dem Erzbischof von Burgos, Mario Iceta, gegeben. Iceta ist päpstlicher Sondergesandter im Fall der schismatischen Klarissen. Nach seinen Worten wartet die Kirche und insbesondere die Erzdiözese Burgos "voller Hoffnung" auf eine Versöhnung mit den exkommunizierten Klarissen. Wie das Internetportal erfuhr, weigerten sich die Nonnen zudem, an einem Treffen mit Sozialarbeitern teilzunehmen. Damit sollte die Situation der Ordensfrauen weiter untersucht werden. Die Erzdiözese wurde von den Sozialarbeitern umgehend über das Nichterscheinen informiert.
Im Mai hatten sich die Schwestern des Klarissenklosters von Belorado von der katholischen Kirche losgesagt. Nachdem sie sich einem schismatischen Bischof angeschlossen und ihn später des Klosters verwiesen hatten, schlossen sich die Nonnen Anfang August dem brasilianischen angeblichen Bischof Rodrigo Henrique Ribeiro da Silva an. Doch auch dieser soll das Kloster wegen einer ungewissen Zukunft verlassen haben. Der Schismatiker und selbsternannte Bischof agierte als Berater der Ordensfrauen, erkannte aber Papst Franziskus nicht als Oberhaupt der Kirche an. Zur Klostergemeinschaft gehörten ursprünglich 16 Schwestern. Zehn von ihnen wurden im Juni von Erzbischof Iceta exkommuniziert, einen Monat zuvor hatte ihr Ordensverband die Klarissen ausgeschlossen. Inzwischen gibt es einen Rechtsstreit um die Besitzverhältnisse des Klosters. Auch Papst Franziskus sagte dem Sondergesandten seine Unterstützung zu. (mtr)