Ehemaliger Ratzinger-Sekretär Clemens kehrt nach Deutschland zurück
Der ehemalige Sekretär von Kardinal Joseph Ratzinger, Bischof Josef Clemens, kehrt nach mehr als 50 Jahren in Rom in seine Heimat im Siegerland zurück. Das teilte das Erzbistum Paderborn am Donnerstag mit. Auch in seiner Zeit in Rom habe Clemens seine südwestfälische Heimat immer wieder besucht, besonders in den Weihnachtsferien. Jetzt verlasse er Rom endgültig und beziehe im September ein ehemaliges Pfarrhaus in der St. Marien-Gemeinde in Geisweid-Wenscht.
Der 77-jährige Kurienbischof wurde in Weidenau bei Siegen geboren und war nach seinem Studium und seiner Priesterweihe in Rom im Jahr 1975 zunächst Vikar in Bielefeld und Dortmund. Anschließend wurde er zum weiteren Studium in Rom freigestellt und promovierte im Fach Moraltheologie. Von 1984 bis 2003 war er Privatsekretär von Kardinal Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI. 2004 wurde er von Ratzinger im Petersdom zum Bischof geweiht. Nach seiner Zeit als Privatsekretär arbeitete Clemens bis 2016 als Sekretär des Päpstlichen Laienrates und war dort unter anderem für die Organisation der Weltjugendtage zuständig. In der Zeit von November 2020 bis August 2023 sandte Papst Franziskus Clemens als Apostolischen Delegaten in das Stift Klosterneuburg in der Nähe von Wien. Dort sollte er feststellen, ob Vorwürfe der nicht angemessenen Amtsführung gegen den ehemaligen Propst des Stiftes, Bernhard Backovsky, zutreffen.
Im Amt als Privatsekretär Ratzingers folgte 2003 Georg Gänswein auf Clemens. In seinem nach dem Tod von Benedikt XVI. veröffentlichten Enthüllungs-Buch "Nichts als die Wahrheit" schreibt Gänswein auch über das schwierige Verhältnis zwischen ihm und Clemens. (cbr)