Synodenberaterin Weiler: "Toxische Männlichkeit" in Kirche überwinden
Die in Peru lebende Theologin und Ordensschwester Birgit Weiler hat dazu aufgerufen, die "toxische Männlichkeit" in der Kirche zu überwinden. Die Evangelien würden berichten, dass Jesus die patriarchalen gesellschaftlichen Strukturen seiner Zeit kritisiert habe und mit Frauen auf Augenhöhe umgegangen sei, sagte Weiler bei einem Online-Vortrag eines Frauennetzwerkes zum Thema Synodalität des lateinamerikanischen Bischofsrats CELAM, berichtete das Nachrichtenportal "Religión Digital" am Sonntag. Auch viele Männer würden die notwendigen kirchlichen Veränderungen unterstützen, die dazu beitragen, "immer mehr eine Kirche der Jünger und Jüngerinnen Jesu zu sein", so die Ordensfrau.
Mit Blick auf die Beteiligung von Frauen mit Stimmrecht am weltweiten synodalen Prozess und immer mehr weiblichen Führungskräften im Vatikan sagte Weiler: "Wir sind dabei, die gläserne Decke zu durchbrechen." Es seien die in der Kirche vorherrschenden Vorurteile über Frauen, die erschwerten, dass Frauen ihre Berufung umfänglich leben könnten. "Auch die Kirche ist nicht frei vom Machismus, den es in der Gesellschaft gibt." Er stehe in einer direkten Verbindung mit dem Klerikalismus. Weiler begrüßte, dass das Arbeitspapier der nun im Oktober anstehenden zweiten Sitzungsperiode der Weltsynode vorsehe, dass Frauen bei konkreten Entscheidungen beteiligt würden.
Weiler stammt aus Deutschland und lebt seit mehr als 30 Jahren in Peru, wo sie Theologie lehrt. Sie ist theologische Beraterin von CELAM und der Amazonas-Kirchenkonferenz CEAMA. Im Februar ernannte Papst Franziskus die Ordensfrau zur Beraterin des vatikanischen Generalsekretariats der Synode. (rom)