Franziskus hatte bei Reise unter anderem Stammesgewalt kritisiert

Vatikan-Mitarbeiter: Papst hat in Asien Probleme angeprangert

Veröffentlicht am 23.09.2024 um 13:10 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Die Reise in den Asien-Pazifik-Raum war die längste im Pontifikat von Franziskus. Dabei entstanden nicht nur schöne Bilder, sondern es ging auch um wichtige Fragen, sagt ein Vatikan-Mitarbeiter. Und das gleich auf mehreren Ebenen.

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Laut dem Vatikan-Mitarbeiter Markus Solo wurden bei der Reise von Papst Franziskus in die Asien-Pazifik-Region Anfang des Monats drängende Fragen angesprochen. "Wenn im Stadion von Port Moresby gesungen, getanzt und gejubelt wird, während im Hochland Stammeskriege mit Menschenschlachtungen stattfinden", dann sei es für das Kirchenoberhaupt angebracht, das Problem anzuprangern, so Solo gegenüber katholisch.de. "Menschen töten sich täglich gegenseitig. Auch die Kirche scheint ohnmächtig zu sein."

Auch die in Indonesien von mehreren Religionsvertretern unterzeichnete "Erklärung von Istiqlal" zum Einsatz gegen Gewalt und Umweltzerstörung helfe, die Menschen vor Ort für die Umweltproblematik zu sensibilisieren, so Solo weiter. So habe Indonesien wegen der Folgen des Klimawandels seine Hauptstadt Jakarta verlegt, da sich der Boden dort zum Teil jährlich um bis zu 25 Zentimeter absenke. "Das Dokument hilft Menschen, diese Maßnahme der Regierung zu verstehen."

Pontifex stets ausgeglichen

Während der Reise habe er Papst Franziskus stets sehr ausgeglichen erlebt, erklärte Solo. Kraft habe der Pontifex aus der Atmosphäre vor Ort und der Begeisterung der Menschen geschöpft. Der Papst habe "etwas erlebt, was er nie in Rom oder anderswo erlebt hat".

Zwölf Tage lang hatte Franziskus Indonesien, Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur besucht. Es war bislang die längste Reise in der Amtszeit von Franziskus. (cph)