Aktivist: Besser nicht über LGBTQ bei Weltsynode sprechen
Der LGBTQ-Aktivist und stellvertretende Direktor der US-amerikanischen LGBTQ-Organisation "New Ways Ministry", Robert Shine, hat davor gewarnt, dass die Weltsynode Diskriminierung von queeren Menschen in der Kirche verstärken könnte. "Wenn die Synodenversammlung in diesem Monat keine positive Aussage über LGBTQ+-Personen machen kann, sollte sie überhaupt nichts sagen", schreibt Shine in einem Beitrag auf der Homepage von "New Ways Ministry" (Sonntag). Shine bezieht sich damit auf das Sprichwort "Wenn Sie nichts Nettes zu sagen haben, sagen Sie am besten gar nichts".
Gläubige auf der ganzen Welt hätten im Laufe der Weltsynode deutlich gemacht, dass die Einbeziehung von LGBTQ+ eines ihrer Hauptanliegen sei, so Shine. Doch einige in der Synodenaula versuchten LGBTQ-Themen von der Agenda zu verdrängen. Shine ruft die Delegierten dazu auf, für eine Auslassung der LGBTQ-Thematik im Abschlussbericht zu plädieren, sollten "negative" und "schädliche" Lehren am Ende der Synode fortgeschrieben werden. So könne ein "Rückschritt gegenüber den unter Papst Franziskus erzielten Errungenschaften" vermieden werden.
Vor Beginn der derzeitigen Weltsynoden-Sitzung in Rom hatte der US-amerikanische Jesuit und LGBTQ-Aktivist James Martin Vorurteile und Diskriminierungen queerer Menschen bei der Weltsynode offengelegt. "Ich kann sagen, dass einige Delegierte im vergangenen Jahr Beiträge gehalten haben, die über den Widerstand hinausgingen, den ich zuvor von Kirchenführern gehört hatte", schrieb Martin in einem Beitrag des amerikanischen Jesuitenmagazins "America". Ihn habe die Intensität der Opposition gegen queere Menschen unter den Synodalen überrascht: "Die Worte 'widerlich', 'abstoßend', 'unnatürlich' und 'krank' wurden regelmäßig in Gesprächen mit mir verwendet." (KNA)