Katholiken verweigern Kooperation mit Bischof wegen Streit
Katholische Priester und Laien der Erzdiözese Ernakulam-Angamaly im indischen Bundesstaat Kerala haben beschlossen, den apostolischen Administrator, Bischof Bosco Puthur, und die neu ernannten Mitglieder der Kurie der Erzdiözese zu ignorieren. "Wir werden nicht mit ihnen zusammenarbeiten", sagte Pater Jose Vailikodath laut asiatischem katholischem Pressedienst Ucanews (Donnerstag). Pater Vailikodath ist Sprecher des Priesterorganisation "Komitee zum Schutz der Erzdiözese".
Hintergrund des wieder aufgeflammten Konflikts ist die Ankündigung von Puthur, acht Diakone erst zu weihen, wenn sie sich schriftlich verpflichten, die von der Bischofssynode der Kirche genehmigte offizielle Messe zu feiern. In dem Liturgiestreit geht es um die Frage, ob die Priester der Erzdiözese Ernakulam-Angamaly in Kerala den gesamten Gottesdienst der Gemeinde zugewendet feiern oder aber, wie von der Synode des Erzbistums beschlossen, während des eucharistischen Gebets zum Altar blicken müssen.
Unter Polizeischutz zurück in die erzbischöfliche Residenz
Im Juli hatten sich die Konfliktparteien auf einen Kompromiss verständigt. Demzufolge dürfen Priester weiter die traditionelle Messe feiern, aber sonntags in ihren Pfarreien eine Messe nach der von der Synode genehmigten Liturgie zelebrieren. Nach Ansicht des "Komitee zum Schutz der Erzdiözese" verstößt jetzt die Forderung an neue Priester, sich schriftlich zur Feier der Messe mit der synodalen Liturgie zu verpflichten, gegen diesen Kompromiss.
Nach Protesten von katholischen Laien und Priestern und dem Rücktritt der zehn Mitglieder der Kurie flüchtete Puthur am Abend des 26. September aus der erzbischöflichen Residenz. Am Mittwoch dieser Woche kehrte er laut Ucanews unter Polizeischutz mit einer neuen Kurie in die Residenz zurück. (KNA)