Kardinal Grech stimmt auf entscheidende Phase der Weltsynode ein
Zu Beginn der entscheidenden Abschlusswoche der Weltsynode hat deren Generalsekretär zu Einheit und Mut aufgerufen. "Wir sind in der Endphase der Arbeit unserer Synodenversammlung angelangt, die die Früchte einer langen Reise sammelt, die im Oktober 2021 begann", sagte Kardinal Mario Grech am Montag im Gottesdienst vor den Teilnehmenden der knapp vierwöchigen Beratungen. Zugleich warnte er vor der Gefahr von Spaltung und Selbstzufriedenheit.
Es gelte, "die Früchte unseres synodalen Weges und unserer Versammlung zu ernten, ohne uns zu spalten, sondern die Gemeinschaft zu suchen", führte der maltesische Erzbischof aus. Der synodale Prozess habe geholfen, "die Gaben zu sehen, die heute im Volk Gottes blühen". Nun müssten die "reichen Früchte" vermehrt und "reinvestiert" werden, anstatt sie vermeintlich sicher zu lagern. Die durch den Reformprozess erzielte Ernte sei nicht der Endpunkt, sondern auch ein Anfang, so der Kardinal.
Am Samstag soll die Versammlung nach fast vier Wochen Beratungen über ein Abschlusspapier mit Vorschlägen für den Papst abstimmen. Dieser entscheidet anschließend, welche dieser Beschlüsse er in sein sogenanntes nachsynodales Schreiben aufnimmt.
Nicht in bekannten Grenzen verharren
Grech warnte die Synodalen vor Trägheit und einer falschen Selbstgenügsamkeit. "Auch wir können Gefahr laufen, in unseren bekannten Grenzen zu verharren. Auch wir können in die Gefahr geraten, auf Pump zu leben", mahnte der Kardinal. "Aber das Verständnis der Wahrheiten und die pastoralen Entscheidungen gehen weiter, festigen sich mit den Jahren, entwickeln sich mit der Zeit, vertiefen sich mit dem Alter", ermutigte Grech.
Letztlich könne nur der Heilige Geist dazu befähigen, für die "Neuheit Gottes" offen zu bleiben. Papst Franziskus habe schon im Oktober 2021 betont, die Synode sei kein Parlament oder eine "Meinungsumfrage"; Protagonist der Synode sei der Heilige Geist, zitierte der Kardinal. Daher sollten die Synodenteilnehmenden "im Dialog" mit dem Heiligen Geist stehen und auf jenes "Überfließen" warten, das das Zeichen seines Eingreifens sei. "Wenn wir auf die Stimme des Geistes hören, wird der Abschluss dieser synodalen Versammlung nicht das Ende von etwas sein, sondern ein neuer Anfang, damit das Wort Gottes sich ausbreitet und verherrlicht wird", erklärte Grech. (KNA)