Bischof von Hongkong berichtet von Eindrücken bei Treffen in Rom

Kardinal Chow: Austausch mit LGBTQ-Katholiken während Synode half mir

Veröffentlicht am 14.11.2024 um 11:39 Uhr – Lesedauer: 

Rom/Washington ‐ Am Rande der Weltsynode fand in Rom eine Konferenz statt, in der LGBTQ-Katholiken über ihre Erfahrungen in der Kirche sprachen. Dabei war auch Kardinal Stephen Chow Sau-yan, Bischof von Hongkong. Er berichtete, was ihn an dem Treffen beeindruckt hat.

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Kardinal Stephen Chow Sau-yan, Bischof von Hongkong, hat nach eigenem Bekunden viel Positives von einem Treffen mit LGBTQ-Katholiken in Rom während der Weltsynode mitgenommen. Besonders die einfachen, persönlichen und aufrichtigen Botschaften hätten ihn beeindruckt, schreibt Chow in einem Beitrag, den das Online-Portal "Outreach" am Mittwoch veröffentlichte. Zu der die Frage, was sie sich von der Kirche wünschen, fasste der Kardinal einige der Wortmeldungen zusammen: "Lasst uns mitmachen, damit wir dienen können". Oder: "Ich bin nur eine alte Frau... Ich möchte nur einen Beitrag zu meiner Gemeinschaft leisten". Sie seien der Kirche gegenüber aufrichtig und respektvoll gewesen und hätten Hoffnung vermittelt. Die Konferenz fand am 8. Oktober statt und wurde vom bekannten US-amerikanischen Jesuiten und LGBTQ-Seelsorger James Martin organisiert.

Weiter schrieb Chow, er habe im Eröffnungsgebet versichert, dass die Kirche, die die Gemeinschaft und Liebe der Heiligen Dreifaltigkeit widerspiegeln sollte, sich um die LGBTQ-Gemeinschaft kümmere und sie liebe, "auch wenn das nicht jeder in der Kirche tut. Und ich muss leider sagen, dass einige Katholiken diese unsere Schwestern und Brüder sogar verachten."

Synodale Kirche verlangt Zuhören

Der Bischof von Hongkong betonte, dass die Entwicklung zu einer synodalen Kirche verlange, den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zuzuhören, "auch denen, mit denen wir uns möglicherweise schwer identifizieren können". Vorurteile, Ignoranz, Ängste und Hass spiegelten nur die mangelnde Bereitschaft wider, Stimmen zuzuhören, die man für falsch halte. Das Treffen am Rande der Synode habe "diese Schwestern und Brüder mit uns, den Zuhörern aus ihrer Kirche, verbunden. Verbindung sollte ein wichtiges Ergebnis der Synodalität sein, die notwendig ist, um Heilung und Versöhnung unter uns in Gang zu bringen."

Stephen Chow Sau-yan ist Mitglied des Jesuitenordens und wurde 2023 von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt. Er nahm an den beiden Sitzungsperioden der Weltsynode teil. (mal)