Bewahrung der Schöpfung: Frauen als Schlüssel zur Veränderung
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In drei Monaten findet die nächste Bundestagswahl statt. Die Herausforderungen sind fast unzählbar. Ein wichtiges Zukunftsthema gerät dabei zunehmend in den Hintergrund: die Bewahrung der Schöpfung. Sie ist nicht nur eine theologische, sondern eine zutiefst gesellschaftliche Herausforderung, die uns alle direkt betrifft. Klimawandel, Verlust von Biodiversität und Zerstörung natürlicher Lebensgrundlagen sind Gefahren, die weltweit spürbare Auswirkungen haben. Frauen spielen in diesem Kampf eine Schlüsselrolle – oft unbemerkt, aber unverzichtbar.
Aktuell befinden sich die politischen Bemühungen in einem extremen Spannungsfeld: Zwischen ambitionierten Zielen, wie sie im Klimaschutzgesetz festgelegt sind, und der konkreten Realisierung und Umsetzung. Frauen sind in vielen Regionen der Welt diejenigen, die am direktesten unter den Folgen des Klimawandels leiden. Sie sind es, die unter schwierigsten Voraussetzungen Wasser holen, Nahrung anbauen und Haushalte versorgen. Wenn Ressourcen knapp werden, entwickeln sie kreative Lösungen, um ihre Familien zu versorgen. Gleichzeitig fehlt ihnen oft der Zugang zu den Entscheidungsprozessen, die genau über diese Ressourcen bestimmen, oder werden aktiv davon ausgeschlossen. Um dauerhafte Lösungen zu finden und die Bewahrung der Schöpfung sicherzustellen, ist eines unabdingbar: Die Stimmen von Frauen müssen gehört werden! Die Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Es braucht strukturelle, politische Veränderungen, die auch Frauen stärker einbindet – als Expertinnen und Entscheidungsträgerinnen. Ihre Perspektive bringt neben mehr Diversität auch Lösungen, die nachhaltig und inklusiv sind.
Nicht nur "die Politik", sondern auch die katholische Kirche hat eine Vorbildfunktion, regional und global. Ihre Rolle bei der Bewahrung der Schöpfung ist bedeutend, denn es besteht großer Handlungsbedarf. Es braucht mehr als Gebete und Enzykliken. Es braucht mutige Entscheidungen, die ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltig sind, um eine sozialökologische Transformation umzusetzen und den Schutz der Schöpfung langfristig sicherzustellen.
Die Autorin
Friederike Frücht leitet die Abteilung Kommunikation der kfd und ist Chefredakteurin der Mitgliederzeitschrift Junia.
Hinweis
Der Standpunkt spiegelt ausschließlich die Meinung der jeweiligen Autorin bzw. des Autors wider.