Geistlicher leugnete Legitimität von Papst Franziskus

Bericht: Ordensmann wegen papstkritischer Äußerungen sanktioniert

Veröffentlicht am 18.11.2024 um 11:09 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Vor wenigen Tagen wurde ein italienisch-argentinischer Priester wegen eines Buches verurteilt, in dem er die Legitimität von Papst Franziskus in Frage stellte. Nun droht einem Ordensmann die gleiche Maßnahme.

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Wegen papstkritischer und schismatischer Äußerungen soll ein italienischer Priester und Ordensmann kirchenrechtlich sanktioniert worden sein. Wie das Portal "Crux" am Samstag berichtete, handelt es sich um den Karmeliten Giorgio Maria Faré, der nach Ablauf der von der Ordensleitung gesetzten Frist zum Amtsverzicht bereits aus dem Orden entlassen worden sein soll.

Faré schloss sich in seinen Ideen, Videos und Publikationen dem ehemaligen Diözesanpriester Alessandro Minutella an. Beide hatten prominent die Theorie vertreten, Franziskus sei nie gültig zum Papst gewählt worden und sei daher ein "Gegenpapst". Minutella wurde bereits 2015 suspendiert und durfte nicht mehr öffentlich die Messe lesen, 2018 wurde er exkommuniziert und 2021 schließlich laisiert. Auch Faré könnte dem Bericht zufolge ein Laisierungsverfahren bevorstehen.

Irrtümer und Abweichungen

Im Wesentlichen behauptet Faré, dass Franziskus aufgrund von Unregelmäßigkeiten beim Rücktritt von Benedikt XVI. im Jahr 2013 nie gültig zum Papst gewählt worden sei. Verschiedene doktrinäre Irrtümer und Abweichungen während seines Pontifikats hätten diese Position bestätigt. "Bergoglio ist nicht der Papst und war es nie", so Faré in einem Mitte Oktober veröffentlichten Video. Zudem behauptete er, Franziskus sei verschiedenen Häresien verfallen, was beweise, dass seine Wahl aufgrund der Unfehlbarkeit des Papstes ungültig sei. "Die vor 2013 ernannten Kardinäle müssen zum Schutz der Kirche eingreifen und ein Konklave einberufen, um einen neuen Papst zu wählen", forderte der Ordensmann.

Das gleiche Argument wurde von dem italienisch-argentinischen Priester Fernando Maria Cornet vorgebracht, der in der vergangenen Woche von Papst Franziskus persönlich wegen Schismas aus dem Klerikerstand entlassen worden war. In seinem Buch "Habemus antipapam?" ("Haben wir einen Gegenpapst?") stellt er ebenfalls die Wirksamkeit des Rücktritts von Benedikt XVI. und damit die Legitimität von Papst Franziskus in Frage. Cornet wurde 1992 in Argentinien zum Priester geweiht. In Rom absolvierte der Kirchenhistoriker ein Aufbaustudium in Patristik. Seit 2011 war er in der Erzdiözese Sassari in Sardinien tätig, zuletzt als Pfarrer von San Donato. Faré ist Autor mehrerer Publikationen, darunter ein 2019 erschienenes Buch über die Messe, zu dem der spanische Kardinal Antonio Cañizares Llovera – unter Papst Benedikt XVI. höchster Beamter im Gottesdienstdikasterium im Vatikan – das Vorwort schrieb. (mtr)