Winfried Kretschmann: Neuer Bischof Krämer soll auf Reformer hören
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) erwartet vom künftigen Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Klaus Krämer, dass er für "die Reformbestrebungen in der Kirche ein offenes Ohr hat". Krämer solle die Einheit der Kirche bewahren, ohne sich Reformen zu verweigern, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. "Ich habe den Eindruck: Genau diesen Weg wird er gehen", ergänzte der Ministerpräsident, der selbst katholisch ist.
Krämer wird am 1. Advent in Rottenburg ins Bischofsamt eingesetzt. Der Ministerpräsident sagte, ein Antrittsbesuch Krämers habe bereits stattgefunden. Außerdem werde es ein Zusammentreffen bei der Vereidigung des neuen Bischofs geben.
Kretschmann erwartet Kontinuität
Der Grünen-Politiker forderte Kirchengemeinden, Caritas und Diakonie dazu auf, sich weiterhin für die Gesellschaft einzusetzen. "Wir können auf ihr großes Engagement nicht verzichten", sagte er. In seinen 13 Jahren als Ministerpräsident habe es "nie ernsthafte Konflikte oder Differenzen" zwischen Landesregierung und Diözesen oder evangelischen Landeskirchen gegeben. "Ich bin sicher, dass der neue Bischof das mit seinen Kollegen weiterführen wird", sagte Kretschmann.
Klaus Krämer war Anfang Oktober zum künftigen Oberhaupt von rund 1,6 Millionen württembergischen Katholiken ernannt worden. Der 1964 geborene Theologe war unter anderem Leiter der Hauptabteilung Weltkirche in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, zudem von 2008 bis 2019 Chef des Hilfswerks missio Aachen und ab 2010 des Kindermissionswerks "Die Sternsinger". Er folgt als Bischof auf Gebhard Fürst, der vor knapp einem Jahr in den Ruhestand verabschiedet wurde. (epd)