Journalist Schraven: Glaube beeinflusst Gesellschaft positiv
Correctiv-Gründer David Schraven geht mit der Frage nach Gott pragmatisch um. "Mich hat der Gottesbeweis von Blaise Pascal überzeugt", schreibt er im neu erschienenen Buch "Hat die Rede von Gott noch Zukunft?" (Echter Verlag, Würzburg). Er fährt fort: "Man glaubt an Gott, und Gott existiert – man bekommt im Himmel einen Fensterplatz." Wenn man an Gott glaube, und Gott existiert nicht - dann sei alles egal. Gleiches gelte, wenn man nicht an Gott glaube, und Gott nicht existiere. "Man glaubt nicht an Gott, und Gott existiert – man hat den schwarzen Peter gezogen und kommt in die Hölle", so Schraven.
Schraven schreibt, er glaube an Gott und die Auferstehung. Alles, was auf Basis des Gottesglaubens in der Gesellschaft getan werde, sei gut: "Die Sorge umeinander. Der Kitt der Gesellschaft. Die Hilfe für Kranke und Schwache." Das sei auch der Grund, warum er in der Kirche sei. Er ergänzt: "An wessen Tür klingelt der Bettler in einer Regennacht? An der Tür des Pastors, irgendwo auf der Welt. Meine Aufgabe ist es, dem Pastor das Brot zu geben, das er dann teilen kann."
"Skandale aufklären und die Kirche besser machen"
Skandale in der Kirche kommentiert Schraven wie folgt: "Wir sind Menschen und übel. Aber die meisten in der Kirche streben zum Guten." Außerdem sei die Kirche die einzige globale Organisation, die den Schwächsten in den Slums weltweit helfe. Der mehrfach ausgezeichnete Journalist appelliert: "Lasst uns also die Skandale aufklären und in deren Überwindung die Kirche besser machen. Das Gute stärken, das Schlechte benennen und bekämpfen. Darum geht es."
In dem Buch "Hat die Rede von Gott noch Zukunft?" wurden 111 Personen aus unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft gefragt, ob sie sich eine Zukunft für die Rede von Gott wünschen. Unter den Befragten sind Prominente wie Heinrich Deichmann, Gregor Gysi, Peter Lohmeyer, Hildegard Müller, Nelson Müller, Franz-Josef Overbeck, Carla Reemtsma und Hendrik Wüst. (KNA)