Geschäftsführer von neuer Schweizer Synodalitätskommission

Theologe: Kirche für synodale Zukunft gut aufgestellt, aber ...

Veröffentlicht am 07.01.2025 um 11:12 Uhr – Lesedauer: 

Zürich ‐ Der Geschäftsführer der neuen Synodalitätskommission in der Schweiz sieht die katholische Kirche des Landes mit Blick auf eine Stärkung synodaler Prozesse grundsätzlich gut vorbereitet. Allerdings gebe es auch anspruchsvolle Herausforderungen.

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Der Geschäftsführer der im vergangenen Jahr neu errichteten Synodalitätskommission der Schweizer Bischofskonferenz (SBK), Fredy Bihler, sieht die katholische Kirche in der Schweiz mit Blick auf eine Stärkung synodaler Prozesse in der Kirche gut vorbereitet. Das duale System der Kirche des Landes enthalte bereits vieles von dem, was die Bischofssynode im Herbst im Vatikan formuliert habe, sagte Bihler am Montag dem Internetportal kath.ch. "Zugleich geht Synodalität über das hinaus, was das duale System derzeit leistet. Wir haben also ein gutes Entwicklungsfeld, um synodale Prozesse zu erproben, die auch für andere Kirchen wichtig sein können", so der Theologe wörtlich.

"Duales System kommt an seine Grenzen"

Wenn es darum gehe, neue Entscheidungsstrukturen und -wege zu finden, habe man mit dem dualen System "bereits etwas umgesetzt". Konkret verwies Bihler auf die Verteilung von Finanzmitteln, die in der Schweiz anders als in anderen Ländern funktioniere: "Staatskirchenrechtliche Organisationen verwalten die Kirchensteuer und spielen das Geld der Pastoral zu. Daran beteiligt sind Getaufte und sogenannte Laien." Allerdings komme das bisherige System an Grenzen. "Um den großen Herausforderungen der Transformation der Kirche zu begegnen, braucht es auf beiden Seiten des dualen Systems Anpassungen. Da kann die Synodalität uns heute helfen, neue Wege zu gehen", so der Theologe.

Bihler bezeichnete es weiter als "sehr anspruchsvoll", synodale Entscheidungsprozesse auf gesamtschweizerischer Ebene zu entwickeln und zu erproben und dabei diözesane und weltkirchliche Impulse zu berücksichtigen. "Wir sind herausgefordert, sofort und schnell etwas anzupacken. Und gleichzeitig suchen wir nach einer geistlichen Erneuerung, also einem eher langsamen Bewusstseinswandel. Da gibt es eine große Spannung, die wir aushalten müssen, weil beide Aspekte, Spiritualität und Struktur, zusammengehören."

Synodalitätskommission startet im Februar mit ihrer Arbeit

Der Geschäftsführer kündigte an, dass die Synodalitätskommission ihre Arbeit im Februar beginnen werde: "Dann haben wir die erste Sitzung." Derzeit sei man gemeinsam mit dem Präsidium dabei, erste Projekte anzugehen und Themen zu sammeln. "Dann werden wir über die ersten Schritte und Projekte entscheiden und danach mit der Werkstattarbeit beginnen. Gleichzeitig üben wir miteinander die geistliche Erneuerung ein", so Bihler. Sicher werde sich die Kommission auch vertieft mit dem Abschlusstext der Bischofssynode auseinandersetzen. "Wir müssen uns den Text aneignen und überlegen, wie wir das bei uns umsetzen. Und gleichzeitig die Projekte berücksichtigen, die in den Bistümern bereits laufen."

Für 2026 ist laut Bihler eine nationale synodale Versammlung in der Schweiz geplant. Dort solle ein erstes Mal zu einem Thema synodal auf Schweizer Ebene gearbeitet werden. (stz)