Erzbistum Freiburg hofft auf Neuanfang bei Dommusik
Das Erzbistum Freiburg hofft auf einen Neuanfang bei den Domsingknaben und bei den weiteren Chören der Freiburger Dommusik. Noch im Januar werde unter anderem der Interims-Chorleiter der Domsingknaben, Andreas Mölder, zu ersten Proben einladen, sagte ein Sprecher des Erzbistums am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Nach der Freistellung von Domkapellmeister Boris Böhmann ist geplant, dass für eine Übergangsphase die Musikerin Karin Karle sowie die Musiker Clemens Morgenthaler und Andreas Mölder die verschiedenen Chöre der Dommusik anleiten.
Gleichzeitig ist das Bistum in Gesprächen für eine Interims-Gesamtleitung der Freiburger Dommusik. Man hoffe, hier "bald eine gute Lösung vorstellen zu können", sagte der Bistumssprecher. "Zugleich geht es darum, wieder den Fokus auf das zu legen, worum es in der Dommusik im Kern allen Beteiligten geht: Die Freude an der Musik."
Vermittlungsversuch in nächster Woche
Zuletzt hatten die Elternvertreterinnen der Domsingknaben angekündigt, ihre Kinder vorerst nicht zu neuen Proben zu schicken. Zuerst müssten die Umstände von Kündigung und Freistellung Böhmanns aufgearbeitet werden. "Bei dieser Position bleiben wir", sagte Sheila Mesenholl, eine der beiden Elternvertreterinnen der Domsingknaben der KNA. Die Eltern wollten zunächst die Ergebnisse eines in der nächsten Woche geplanten Gesprächs zwischen Chorvertreterinnen und dem Dompropst und Weihbischof Peter Birkhofer abwarten. Danach werde man über das weitere Vorgehen entscheiden.
Das Erzbistum Freiburg hatte dem Kirchenmusiker und langjährigen Leiter der Domsingschule, Boris Böhmann, zum 28. Februar 2025 gekündigt. Hintergrund sind jahrelange Differenzen. Nach Protestaktionen in mehreren Gottesdiensten an Weihnachten stellte die Bistumsleitung Böhmann am 30. Dezember mit sofortiger Wirkung frei. Dagegen gibt es aus den verschiedenen Chören breite Proteste. Böhmann geht rechtlich gegen die Kündigung vor. (KNA)