Jeppesen-Spuhler: Aussagen des Papstes zur Frauenfrage haben Gewicht
Die Schweizer Synodale Helena Jeppesen-Spuhler zeigt sich erfreut über die klaren Aussagen von Papst Franziskus in seiner am Dienstag erschienenen Autobiografie, wonach Frauen und nicht geweihte Männer in kirchlichen Führungspositionen gefördert und der Zugang von Frauen zum Diakonat geprüft werden sollen. Seine Aussagen zur Frauenfrage hätten Gewicht, so die Synodale in einem Beitrag für das Schweizer Portal "Pfarrblattbern" (Mittwoch), weil sie zeigten, dass "Bewegung auch an höchster Stelle möglich ist". Das werde auch jene freuen, die sich bisher für Partizipation und Gleichberechtigung in der Kirche eingesetzt hätten, schrieb Jeppesen-Spuhler.
In seiner Autobiografie "Hoffe" schreibt der 88-Jährige wörtlich zur Frauenfrage: "Es gibt keinen Grund, warum Frauen keine Führungsaufgaben in der Kirche übernehmen sollten". Zugleich spricht sich der Argentinier dafür aus, die Öffnung des Diakonenamtes für Frauen zu prüfen: "Auch die Frage, ob Frauen zum Weiheamt des Diakonats zugelassen werden sollten, ist eine offene Frage".
Bewegung auch in festgefahrenen Fragen
Für Jeppesen-Spuhler zeigen diese Passagen, dass auch in festgefahrenen Fragen Bewegung möglich ist. "Wenn es für den Papst möglich ist, dann erst recht für alle anderen. Daher verstehe ich diesen Passus der Autobiografie auch als Auftrag an alle, in der Frage der Gleichberechtigung voran zu machen", so die Synodale. Das, was der Heilige Geist der Kirche beschere, sollte daher nicht aufgehalten werden. In diesem Zusammenhang habe der Papst sein Pontifikat auf die Erneuerung der Kirche ausgerichtet.
Erste Bewegungen dieser Erneuerung waren einige Ernennungen in der Vergangenheit, beispielsweise die der Untersekretärin im Generalsekretariat der Synode und der ersten 54 stimmberechtigten Frauen bei einer Bischofssynode. Zuletzt ernannte Franziskus die Ordensfrau Simona Brambilla zur Präfektin des Ordensdikasteriums. Brambilla ist damit die erste Frau an der Spitze einer Kurienbehörde. (mtr)