US-Präsident "erkennt geschlechtliche Minderheiten gar nicht mehr an"

Queer-Beauftragter der deutschen Bischöfe kritisiert Trump

Veröffentlicht am 28.01.2025 um 09:26 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Die Welt verfolgt gespannt, welchen Kurs die Supermacht USA mit dem neuen Präsidenten einschlägt. Der Beauftragte für queere Pastoral der Deutschen Bischofskonferenz ist nach den ersten Weichenstellungen beunruhigt.

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Der Queer-Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Ludger Schepers, kritisiert den Umgang der neuen US-Regierung mit sexuellen Minderheiten. "US-Präsident Donald Trump streicht den Diskriminierungsschutz für queere Menschen und erkennt geschlechtliche Minderheiten gar nicht mehr an", sagte der Essener Weihbischof der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Dabei habe die queere Community jahrzehntelang für Respekt und Anerkennung in der Gesellschaft gekämpft.

Die deutschen Bischöfe hatten Schepers vor einem Jahr als Beauftragten für queere Pastoral benannt. Mit dem englischen Wort queer bezeichnen sich Menschen, die nicht heterosexuell sind oder deren geschlechtliche Identität nicht mit gesellschaftlichen Rollenbildern übereinstimmt. Unter ihnen sind Personen mit gleichgeschlechtlicher Orientierung die wohl größte Gruppe.

Schepers sieht Kirche in der Pflicht

"Jeder Angriff auf die Rechte queerer Menschen bedroht die Rechte aller Menschen, die nicht den engen Vorstellungen entsprechen, wie man auszusehen und sich zu verhalten hat", sagte Schepers mit Blick auf Trumps neuen Kurs. Aufgabe der Kirche sei es indes, Menschen am Rande der Gesellschaft zu unterstützen und gegen Diskriminierung vorzugehen.

US-Präsident Trump hatte nach seiner Vereidigung vor rund einer Woche angeordnet, dass die Vereinigten Staaten fortan nur zwei Geschlechter offiziell anerkennen: männlich und weiblich. Zudem stoppte er mehrere Maßnahmen, die Diversität fördern und die Rechte queerer Menschen besonders schützen sollten. Die entsprechenden Regierungsprogramme seien "radikal und verschwenderisch" und hätten zu unzulässiger Bevorzugung geführt, so die Argumentation. (KNA)