Bischof Jung lobte Clemens Bieber für Auftritt

Ab in die Bütt: Würzburger Domkapitular tritt in Fastnachtssendung auf

Veröffentlicht am 30.01.2025 um 12:36 Uhr – Lesedauer: 3 MINUTEN

Würzburg ‐ Zwei Bischöfe und einen Zentralratspräsidenten hat er schon begeistert, das Fernsehpublikum kann sich am Freitag eine Meinung bilden: Dann steigt Domkapitular Bieber im Bayerischen Rundfunk in die Fernseh-Bütt.

  • Teilen:

Von der Kirchenkanzel in die Fernseh-Bütt: Der Würzburger Domkapitular Clemens Bieber ist am Freitag bei der "Närrischen Weinprobe" im Bayerischen Rundfunk zu sehen (20.15 Uhr). Das sei eine Überraschung gewesen, auch für Bischof Franz Jung, sagte Bieber der "Main-Post" am Donnerstag.

Bieber berichtete im Interview, der fränkische Fastnachtspräsident Marco Anderlik habe eine seiner Fastnachtpredigten gehört und daraufhin gemeint, er müsse im Fernsehen auftreten. Der Geistliche habe sich schließlich überreden lassen – unter dem Siegel der Verschwiegenheit, um bei Bedarf noch kurzfristig einen Rückzieher machen zu können.

Doch diese Hintertür war nicht notwendig: Bei der Aufzeichnung der Sendung konnte der Domkapitular das närrische Publikum für sich gewinnen. Bischof Jung habe ihm anschließend eine SMS geschrieben: "Das war ein klasse Auftritt. Ich bin stolz auf dich", berichtete Bieber. Auch Altbischof Friedhelm Hofmann habe gejubelt und Zentralratspräsident Josef Schuster sei "ganz begeistert" gewesen.

Neue Erfahrung: Bühne im Hofkeller

Mit Fastnachtspredigten hat Bieber eine lange Erfahrung: Bereits als Pfarrer in Kleinostheim habe er 18 Jahre lang eine dreiteilige Fastnachtspredigt gehalten. Die "anspruchsvollste Predigt des Jahres" thematisierte jeweils das Weltgeschehen und die Politik, die Kirche und zum Schluss das lokale Geschehen, erklärte Bieber. In Würzburg gestalte er seit einigen Jahren den Faschingsgottesdienst der "KG Elferrat".

Im Würzburger Hofkeller bei der Aufzeichnung auf der Bühne zu stehen, sei für ihn aber eine völlig neue Erfahrung gewesen, sagte Bieber. Die Leute kämen im Fasching mit ganz anderen Erwartungen: "In der Kirche muss ich niemanden zum Lachen bringen, da laufen keine Kameras mit." Und doch habe die Fastnacht auch einen christlichen Aspekt, so Bieber. Sie wolle eine Botschaft der Zuversicht vermitteln, "basierend auf der Freude im Glauben". Die Fastnacht ermögliche es den Menschen, gemeinsam und freudig zu feiern, ohne anderen zu schaden. "Und das finde ich so schön und besonders an der Fastnacht", sagte Bieber. (KNA)